Willkommen im Flintenblog

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Auf den folgenden Seiten finden Sie Artikel aus der Welt des Flintenschießens.

Dabei war es mir in den 8 Jahren des Blogs wichtig, auch Themen hervorzuheben, die immer wieder bei Schützen und Jägern diskutiert werden, in der jagdlichen Ausbildung und den kommerziellen Print- und IT-Medien aber leider zu kurz kommen, oder nur noch in merkantiler Weise behandelt werden.

Sie finden Infos zu vielen Bereichen des Themas Flinte, von technischen Vorgängen und der Theorie des Flintenschusses, bis zu Blicken über den deutschen „Tellerrand“.
Sie finden unsere „Google maps Schiessstände“ mit Tips, wo Sie diesen Sport in Deutschland und Europa ausüben können…aber auch Literaturlisten zu Flintenbüchern aus aller Welt.

Der Blog ist kein Online Schießkurs, denn Flintenschießen lernt man praktisch und unter Anleitung am besten.
Dennoch ist das theoretische Verständnis des Flintenschießens und der Waffentechnik unverzichtbar.
Der Blog ist von mir bewusst ohne Werbung , Sponsering und entsprechenden „Tests“ gehalten… diese Art von „Information“ bieten genügend andere.
Hier war mir dass offene Wort, manchmal auch polarisierend, wichtig.

Hier sollen Sie Freude am Flintenschießen bekommen, theoretisches Rüstzeug sammeln können und natürlich auch sehen, auf welcher Basis und welchen Ideen unser Schießunterricht basiert.
Hier sollen Sie sehen, dass Flintenschießen Freude macht, ein globaler Sport und eine wunderbare Jagdart ,mit vielen Anhängern ist und jede Menge interessante Facetten aufweist.

Die Weiterführung des Blogs, in dieser Form, ist mir zeitlich nicht mehr möglich. Dennoch bin ich sicher, dass Sie lieber Flintenfreund, genügend Anregung auf diesen Seiten finden werden.

Stöbern Sie durch die Seiten und allzeit tire haut

Alexander v. Wenzl aka Bunduki

Wir bitten darum, das Urheberrecht der hier enthaltenen Texte und Bilder zu respektieren!

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Gedanken aus alter Zeit…für heute ,morgen und die kommenden Jahre

In einer Zeit der Unruhe und der Herausforderung scheint ein Blick auf kluge Zeilen aus alten Tagen empfehlenswert.

Gedanken von Dr. Johann Baptist Ritter von Wenzl, geb.1785, Leibarzt S.M. König Ludwig I.von Bayern:

“ Herr, setze dem Überfluss Grenzen und lasse die Grenzen überflüssig werden. Lasse die Leute kein falsches Geld machen, aber auch das Geld keine falschen Leute. Schenke unseren Freunden mehr Wahrheit und der Wahrheit mehr Freunde. Bessere solche Beamten, Geschäfts- und Arbeitsleute, die wohl tätig, aber nicht wohltätig sind. Wandle der Kranken Angst in Freude am Dasein, den Kampf der Gesunden in Dasein zur Freude. Vermittle wunderlichen Alten Teilhabe am wunderbaren Leben und kurzsichtigen Lebemännern das Bild des eigenen Alters. Hilf den Parteien zu mehr Geistes-gegenwart und den Wählern zu einem guten Gedächtnis. Gib den Regierenden ein besseres Deutsch und den Deutschen eine bessere Regierung. Herr, sorge dafür, dass wir alle in den Himmel kommen – aber bitte – nicht sofort!“

Alexander von Wenzl

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Der sanfte Fluss des Flintenschwunges…

Schon der unsterbliche Musashi verglich den Schwung des Langschwertes mit der gleichmäßigen und natürlichen Bewegung des fließenden Wassers.

Der Schwung der Flinte ist in vielem vergleichbar mit den Bewegungen beim Golf, beim Fliegenfischen und auch der des klassischen japanischen Schwertkampfes.
Geht es beim Golf auch um die Umsetzung von kinetischer Energie , so ist diese beim Flintenschwung natürlich unnötig.
Ziel des Schwunges der Flinte ist die Umsetzung und Verarbeitung der natürlichen Zielerfassung durch das Auge, zu einer Bewegung der Flinte zum und einer simultanen Bewegung mit dem Ziel.

Ein natürlicher Vorgang, den unser Körper (und Geist) willig vollbringt, wenn wir ihm die Voraussetzungen dazu geben.

Als Störfaktoren bei dieser „einfachen“ Funktion sind 2 Kriterien zu erkennen.
Zunächst der „mind set“,also alles was im Kopf vorgeht.
Mangelnde Konzentration, ebenso wie verkrampfter Ehrgeiz, Ablenkung und die „innere Stimme“ die vielfach aktiviert wird und besserwisserisch das Schießen bestimmen will.

Gemeint ist das Auslösen des Schusses auf „jetzt“…das vermeintlich kalkulierte Vorhaltemaß von „37,4cm“, das Aufsagen eines Mantras ala‘ „auf die Taube und dann weg und Schuss und fertig“.
Die „innere Stimme“ die den Schussablauf steuern will, übertönt und stört den natürlichen Ablauf des Treffens.
Nein, es sind keine inneren Dämonen, die den Schützen beherrschen, nur blanke Gehirnfürze…gegoren aus unendlich vielen Dampfplaudereien auf Ständen und an realen wie virtuellen Stammtischen…unnütz und kontraproduktiv.

Wer als Kind Schneebälle zielsicher in Seppi‘s Nacken platzieren konnte, dachte auch nicht nach, kontrollierte seine Bewegungen oder gab sich ein gekünsteltes Timing während seines Wurfes.

Auch der Schütze, der sich unter Zeitdruck setzt, hört eine böse Stimme, die ihm einen Strich ,quer durch den Schwung macht. “Schnell…schnell“ ist niemals gut!

Unser Auge und Gehirn ist schneller als wir es uns vorstellen. So erfasst unser Auge eine Mücke, die sich ihm gefährlich nähert und das Augenlid bekommt das Signal, sich zu schließen, BEVOR die Mücke das Auge erreicht und wir uns der Aktion bewusst werden.
Wir sind eben verteufelt schnell…schneller als wir denken (wörtlich zu nehmen)


Vor dem Schuss soll der Kopf leer sein, entspannt die Haltung und die einzig wichtige Sache ist das Erfassen der Taube . Dann wird Körper und Geist auf einen gelernten/abgespeicherten Funktionsablauf zurückgreifen, das Ziel optisch erfassen, die Bewegung analysieren und in passende Muskelaktion umsetzen.

Der zweite Grund, warum der Schwung nicht passt, liegt am Erlernen der Grundlagen des Schrotschießens, welche nur all zu oft vernachlässigt werden.

Der Aufbau des Schwunges .

Der Schwung beginnt mit der Grundhaltung der Waffe zum Ziel.
Ist die Waffe entspannt und parallel mit dem Blick zur Zielzone ausgerichtet, wird sie sanft und gleichmäßig nach oben ZUM Kopf und in die Schulter geführt.Kein Nicken des Kopfes,kein Einziehen des Schultern, kein Krampf:
„no drama baby …easy does it!
Dabei ist dies keine Bewegung, die nur in der vertikalen Achse zur Flugbahn, sondern auch die horizontale Bewegung, des Ziels von Anfang an begleitet.
Also „arbeiten“ nicht nur die Arme, sondern der ganze Körper justiert und bewegt sich für den Treffer.
Die Mündung beschreibt eine harmonische Kurve, ohne Ecken und Zickzack, ohne Ruckeln, Beschleunigungen oder Abbremsen.
Auch hier gilt: “ No drama baby“
Weniger ist mehr … keine theatralischen Bewegungen, sondern die Taube, das Auge und der Körper bestimmen den Rhythmus
Dies immer wieder relaxed aber konzentriert geübt, schafft Körpergedächtnis und produziert Trefferbilder, die sich im Kopf abspeichern.

Nun ist es reichlich schwierig sich selbst zu beobachten und zu kontrollieren, ergo seine Fehler zu erkennen.
Fehler aber, begeht jeder Schütze, nur ist er sich nicht immer sicher, welche dies sind.

Man kann sich technisch helfen. Den Schwung auf Video aufnehmen, die Bilder mit einem Raster versehen und damit erkennen, wo Haken und Kanten im Schwung sind , …wo zu viel „drama“ im Schwung ist, wo zu wenig oder wo unterbrochen geschwungen wird.

So kann man einiges „sehen“, was falsch ist.
Nur die richtige und individuelle Kur hat man dann so leicht nicht gefunden, denn zwischen „Sehen“ und „Verstehen“
liegen Erfahrung und Erkenntnis .

Stand, Körperhaltung vor und während des Schwunges, Haltung der Waffe, Kopfbewegungen und Waffenkontrolle… all dies sind die kleinen, aber immens wichtigen Punkte der Fehleranalyse… abgesehen von rein technischen Punkten an der Waffe.

Um dies individuell einzuordnen und einen für den Schützen und seine Zielsetzung optimale Lösung zu finden, braucht‘s viel Erfahrung , ein geübtes Auge und eine distanzierte Sichtweise auf Leistungserwartung und Leistungsfähigkeit des Schützen, auf seine Motorik, seine Waffe und seine Konzentrationsfähigkeit.

Das ist die Aufgabe eines professionellen Schießlehrers…

Wir sind für Sie da
info@flintenservice.de
08363-277

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EU-Beschußzeichen

zur Beachtung: die neuen EU-Beschußzeichen im Blog unter Stahlschrotinfo.

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Jagdparcours Hattenhofen…Video

Eine sehr nette Präsentation des Jagdparcours Hattenhofen hat Boris Bergman und seine Freunde vom www.wurfscheibe.net erstellt.

Wer da keine Lust bekommt die Flinte in die Hand zu nehmen,sollte beim Kegeln bleiben :))

Yours truly

Update 26.11.2018
Am 15.Dezember 2018 beendet die Familie Grauer die Tätigkeit als Pächter des Jagdparcours.
Die Anlage wird überholt und soll ab 1.4.2019 wieder unter dem Managment der Besitzerfamilie zur Verfügung stehen

Wir bedanken uns bei Doris und Christiane Grauer für 31 Jahre Gastfreundschaft und Herzlichkeit.

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Jagdscheinanwärter…Der „Schluß mit Voodoo“ – Flintenkurs


Deshalb rechtzeitig zu Halloween

250 Tauben und 3 Treffer !?
Das genügt für die Zulassung zur Jägerprüfung in Bayern dem „Land der Jäger“.Eine Prüfung im Flintenschießen gibt es nicht! Die Schande und Blamage auf der ersten Treibjagd, gibt’s mit dem Leid der Kreatur, gratis dazu.

Und da stehen sie nun, mit unpassenden Flinten, ohne Anleitung, ohne zu wissen wie der Anschlag durchgeführt wird, wohin die Flinte trifft, wie man trifft und das ganze ohne fundierte Korrektur von Bewegungsablauf, Schwung und Anschlagtechnik….
Ballern ohne Lernen…weil: viel hilft viel ?

Nein, Ballern hilft nicht ,es zerstört das zarte Pflänzchen des Interesses

Hauptsache schnell vorbei und die Unterschrift auf dem Zettel…
Da wird der Jagdaspirant um Spass betrogen, um Wissen geprellt und solch „ausgebildete“ Jäger brauchen sich ob kommender Gesetzesverschärfungen und des jagdlichen Images nicht zu wundern.

Welche Waffe ist geeignet, welche obsolet und „gibt es überhaupt Jungjägerschnäppchen?“

Welche Flinte passt, wie und wohin trifft sie, wie schlage ich richtig an und schwinge ,wie bewege ich mich …
Augendominanz, Zielvisualisierung, Timing…

Das sollte Ihr Ziel sein:
genügend Tauben zu schießen, viele Fragen zu stellen und fachlich solide und nachprüfbare Antworten zu erhalten!
Eine solide Technik erlernen!

Kurse für Jagdscheinanwärter
Ort: Hattenhofen , Termin: Donnerstag Nachmittag, Gruppengröße: 3 Pers
Nur nach Voranmeldung!!
Preis p.P. 150.-incl Mwst ,
Munition und Tauben extra
Anmeldung unter 08363 277

PS:
manchmal ist Lernen auch die Erkenntnis, dass eine Traube an der Rebe reift …
Frei nach Cpt.Augustus McCrea’s holprigen Latein: UVA UVAM VIVENDO VARIA FIT

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Gegen den Winterblues…Flintenschiessen auf Zypern

Dort wo Aphrodite ihre schlanken Beine an Europas Strand gebräunt hat, finden Winterflüchtlinge mit Flinten ein wunderbares Betätigungsfeld.
Zwar ist die Jagd mau und so mancher (nicht jeder) Küstenort Betonorietiert, aber ein reizvolles Hinterland, gute Küche und vor allem jede Menge Wurftaubenstände laden ein.

Es gibt tatsächlich mehr Schießstände als Golfplätze!

Im Winter wenn die Einheimischen der Jagd nachgehen , sind die Stände wenig besucht und bei dem sehr angenehmen Klima, ist es eine Freude die kleinen Scheiben zerbröseln zu lassen.
Von leicht bis schwer ist alles dabei und da Zypern eben mehr als nur einen Stand hat, ist für Abwechslung gesorgt.
Ein Verzeichnis der Stände der CSSF findet man hier.
Die Lage der Stände in den Flintenblog maps Zypern

Zusätzlich bietet aber auch die Firma Beretta/Constantinides einen eigenen Stand,der kaum Wünsch offen lässt. Die nahe Firmenwerkstatt führt auch flott Schäftungen aus,die man umgehend auf dem Stand testen kann.

Dazu kommt noch ein Stand mit besonderer rechtlicher Stellung.
The egg club
very british…
Verwaltet von Engländern auf quasi englischen Territorium, ist er dennoch für Gäste (nach Anmeldung) offen.

Im Winter bietet die Insel ein ruhiges und angenehmes Ambiente, gerade im Westen und Nordwesten.
Sonne, Kultur, ein bezauberndes Hinterland, viele Stände …da kann man fast vergessen, das die guten Leute dort auf der verkehrten Straßenseite fahren…

Bunduki

Einreise mit EFP für BDF,DF problemlos; SLF und VRF nur mit Sondergenehmigung!
The Egg Club ist britisches Territorium !
In einigen Ständen können die Waffen gelagert werden.

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„Der Tag an dem ich nicht mehr treffen musste“…oder : eine Minute ohne Elefanten

die Welt mit Elefanten…

Mehr als 30 Jahre ist es her, als sich in den letzten Tagen des San Fermin eine bunte Truppe von Männern und Frau fand, die zu ihrer Überraschung feststellten, neben Ihrer Begeisterung für den Stierlauf, auch noch die Freude an Flinten und der Jagd gemein zu haben.

Spontan ließen sie die Riau Riau Rufe hinter sich und reisten in das Hogworth des spanischen Flintenbaus, nach Eibar.
Dort, in den düsteren Höhlen schrulliger Flintenbauer und bei den immer neuen Entdeckungen von schönen Flinten und wunderbaren Weinen, wuchs eine Freundschaft, die Jahrzehnte von der Leidenschaft zur Flintenjagd zusammengehalten wurde und wird.

Einmal im Jahr reisen sie aus aller Welt an, um wie damals in Eibar, den Flintengöttern zu huldigen.
Die „Raiders of the lost Target“, wie sie sich nennen, haben ganz unterschiedlich gesellschaftliche Hintergründe. Schauspieler, Industrieller, Lebens- und richtiger Künstler, Erbe und Selfmademan, Kaufmann und Handwerker…alles findet sich darunter und ebenso verschieden sind auch ihre heutigen Wohnorte.

Wirklich gemeinsam ist allen eine, weit über das Normale hinausgehende Leidenschaft für die Flintenjagd und das Flintenschießen.
Für einige gehörte auch der Wettkampf dazu, je nach Herkunft ist zwischen Parcours und LT alles dabei.

Heute , gute dreißig Jahre später sind die „Raiders“ ruhiger geworden, gesetzter und was auffällt ,viel bessere Schützen, als sie es in ihren körperlich besten Jahren waren.
Jeder hatte den berühmten Tag erlebt, ohne den ein entspanntes Leben mit der Flinte nicht möglich ist: „Der Tag an dem man nicht mehr treffen muss!“
Er kündigt sich an durch wachsenden Ehrgeiz, durch immer mehr üben, durch die mentale Fixierung auf die persönliche Leistung, den Zwang noch mehr und mehr und nochmals mehr zu wollen.
Treffen, Treffen, Treffen…ja nicht nachlassen , ja nie fehlen und das Ziel nie aus den Augen lassen: den perfekten Schuss zu jeder Zeit!

Und was passiert?

Man fehlt und wird unsicher und dann fehlt man nochmal und dann geht nichts mehr…

Man probiert einen neue Flinte, einen neuen Lehrer, eine neue Mütze und noch schneller Munition und neue Handschuhe und …nichts hilft

Man fängt an, den weißen Elefanten zu sehen, der sich im Kopf festsetzt, man verliert die Distanz zum Tun und opfert die Fähigkeit entspannt zu handeln und zu reagieren.

Stellen sie sich vor: man verbietet Ihnen ad hoc, eine Minute lang an einen weißen Elefanten zu denken.
Sie werden den Elefanten nicht los! Er nistet sich fest ein und zertrampelt ihre Konzentration.
Genau das gleiche macht die „nächste Tontaube“, auf die man in verkrampfter Erwartungshaltung wartet. Angespannt jeder Muskel, bereit, explosionsartig (Treffen!)die Waffe hochschnellen (Treffen!) zu lassen (Treffen!) zu schwingen und den Schuss (Treffen!) auszulösen …..

Nach und nach kam jeder der Raiders zu diesem Punkt. Jeder schmiss irgendwann hin.

„…Nie wieder diesen Quatsch“
„…alles verkaufen, ich lerne Golf“
„…hab ich das nötig?“

… um dann später, meist aus gelenktem Zufall und bei netter Gesellschaft wieder mal die Flinte zur Hand zu nehmen und plötzlich :


Ohne Druck war alles so einfach. Der innere Zwang war weg und man merkte, dass er gar nicht existierten musste; das er alles blockierte, was an diesem Sport schön und leicht ist.
Auf der Jagd konnte man nun entspannt die Landschaft und die Natur genießen und reagierte auf anfliegendes Wild fast beiläufig mit knappem und souveränem Schwung.


Auf dem Stand erkannte man die spielerische Komponente des Sportes, das leichte Zusammenwirken von Auge und Körper, die Lust am Treffen durch Sehen.
Das Lächeln kehrt zurück…meist über einen Treffer und wenn‘s kein Treffer war, lächelt man eben über sich selbst.
Die „Raiders“ sind älter, und ihr Flintenschießen ist erwachsen geworden.
Die Elefanten sind verschwunden.

Bunduki

und so sieht die Welt ohne Elefanten aus…;-)

Fotoquelle:
B.Bumi
H.Nachaji

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The covey shot…Flintenschießen jagdlich…mal anders

Zu aller erst hat das Schießen mit der Flinte auf künstliche Ziele eine jagdliche Übungsbestimmung.
So entstanden Trap, Skeet und Parcours.
Heute sind diese Übungen fest in der Hand von Verbänden und deren Regelwerken.
Dennoch finden sich immer wieder Menschen , die auf Regelgedöns und normierten Ablauf pfeifen und sich ihre eigene kleine Flintenwelt basteln wollen.
Auch der Jagdparcours entstand mal so, bewegt sich aber immer weiter von der rein jagdlichen Übung, zu einem sportlichen Muskelvergleich der Extremanforderungen und mit immer exotischeren Präsentationen und Kombinationen wird er nicht nur anspruchsvoller ,sondern er verliert auch den jagdlichen Bezug.
Doubletten aus 50 Meter, Battues und 4 Meter Rollhasen, extrem kleinen Schußfenster und Teals auf 65Meter Distanz haben in der Zeit der Stahlschrotpatronen, die wir auf der Jagd nutzen müssen, wenig jagdlichen Bezug.
Dies soll kein Vorwurf sein, eher ein Einwurf, den jagdlichen Charakter nicht zu verlieren und vor allem, nicht die Normalschützen aus dem jagdlichen Umfeld, mit akrobatischen Vorgaben in die Winkeecke der grünen Shotguntubbies zu vertreiben.

Abseits der Regelwerke kann’s auch sehr spannend sein.
Ein Beispiel ist der Covey shot…Covey heißt Kette oder Schwarm und jeder Entenjäger und Liebhaber der Hühnerjagd weiß was dies heißt.
Eine Gruppe von gleichzeitig in einer Richtung sausende Gruppe von Vögeln…und Jäger die nebeneinander verteilt, diese beschießen wollen.
Ein guter Freund, Flintenfreak der Extraklasse und so unabhängig, sich einen privaten Stand leisten zu können, realisierte dort eine solche Wurfanordnung.
Ein alter Hänger (somit mobil) wurde als Plattform genutzt.
Zunächst wurden 4 alte Standard Wurfmaschinen leicht versetzt montiert und synchronisiert.
Aus einer Deckung flogen nun 4 Tauben gleichzeitig wie ein flotter Schwarm Enten.
Die Schützen standen zunächst erst Quer zur Präsentation, dann versetzt spitz zur Flugbahn, später dann frontal und konnten so die Tauben schließlich als Überkopf-flush schießen.
Der einzelne Schütze war gezwungen, sich mit seinem Nachbarn vorher zu einigen, welche Ziele er beschießen wollte. Selbstkontrolle , Flintenkompetenz , Teamwork !

Gewertet, weil‘s zwar eine Gaudi ist, aber da man schließlich wissen wollte, wer abends die Zigarren bezahlt, wurde nach KO-Ssystem.
So fing das ganze an. In der Zwischenzeit sind aus einem Hänger zwei geworden , die alten Surplusmaschinen gegen modernste Automaten mit regelbarer Elektronik für minimal versetzte Auslösung ausgetauscht worden. Simuliert werden kann nun ein Schwarm von bis zu 6 simultanen Zielen die von 2 bis 3 Schützen aus unterschiedlichen Winkeln beflakt werden können.
Wohlgemerkt kein Flushschießen, in dem mehr Ziele präsentiert werden, als Munition in den Läufen ist und in dem hektisch nachgeladen werden muss.

Es wurden mit diversen Maschinen und Wurftauben experimentiert. So kamen MiniTauben zum Einsatz, wie auch ZZ Automaten und Turbulenzmaschinen. Doch stellte sich heraus , dass es zwar immer schwieriger gemacht werden konnte, man sich aber immer weiter vom Ziel der jagdlichen Präsentation entfernte.
Die Schußentfernungen pendelten sich bei 30 bis 40 Meter, da der Wirksamkeit der Patronen (z.B WE) auf Wild oberste Priorität gegeben wurde.

Was blieb, war eine famose Übung für die Jagd, welche die Zielerfassung und die Konzentration des Schützen auf die Ziele, die im Schwarm für IHN machbar sind, schult.

Wichtig ist dabei die jagdlich realistische Entfernung…und glauben Sie mir…auch in solchen Entfernungen sind diese Ziele eine Herausforderung…wie ein Scharm flitzender Enten oder eine Gruppe blitzartig aufflatternder Steinhühner.
Nun ist das ganze kein exotischer und unbezahlbarer Spleen eines einzelnen.

Mit ein paar alten gut gewarteten Maschinen, die ansonsten in der Scheune darauf warten entweder ausgeschlachtet ,verkauft oder als Ersatz im Wettkampf eingesetzt zu werden, ist das machbar und bezahlbar.
…Manpower, Fantasie und Begeisterung für etwas Neues vorausgesetzt.

Bunduki

PS.
Bevor sich nun einige aufregen: mir ist die Situation vieler Stände,unser Wust an Vorschriften und die finanziellen Nöte der Standbesitzer durchaus bekannt…aber alle Orangen haben eben zwei Seiten :-)und die Welt ist gar nicht klein…

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nicht in die Röhre gucken….side saddle…das Magazin das keines ist

Es war nicht nur die erste große Revolution, der Durchbruch im Flintenbau, als die erste mehrschüssige Finte entstand; nein, es war auch die Geburtsstunde der größten Fehleinschätzung bei der Nutzung von Flinten.
Die erste mehrschüssige Flinte war natürlich nur eine zweiläufige Waffe, damals noch mit 2 Hahnschlössern, aber sie bot ihrem Nutzer einen unschätzbaren Vorteil:
Das zweite Stück Beute!

Und genau darum ging und geht es bei mehrschüssigen Flinten: mehr Beute zu machen.
Es ging nicht darum, den ersten (Fehl)Schuss durch den zweiten, dritten etc. zu korrigieren.

Damals, in der Zeit der Steinschlösser, musste jeder Schuss zählen und Essen auf den Tisch bringen.
Schießen hieß Beute machen, überleben und sich und die seinen ernähren…

Doppelte Läufe=doppelte Beute=ein Esser mehr satt!

Und dort, wo Jagen und Schießen nur um der gesellschaftlichen Position Willen und der eitlen Positionierung in einem dekadenten System von Überfluss und Mangel zelebriert wurde, dort galt der zweite Schuss und gilt bis zum heutigen Tage (in einem neuen, nur ein wenig weniger eitlen System ), nur dem zweiten Ziel ! Allerdings scheint der sportlich Anspruch höher, als die reale Umsetzung .

Der Wunsch nach mehr Beute brachte die Idee der mehrschüssigen Flinte auf den Weg, die sich in Form der Magazinflinten Ende des 19 Jh. und ab den 20er Jahren des 20Jh. durchsetzte.
Magazinflinten fanden natürlich auch militärisch und im persönlichen Schutzbereich intensive Nutzung…aufgrund ihrer verheerenden Wirkung .Dies den Magazinflinten heute noch als „charakterisierung“ anzulasten ,hieße auch die Repetierbüchsen zu verdammen, weil sie ebenso militärisch genutzt wurden.

Die überwiegende Anzahl der Magazinflinten wurden erst als Jagdwaffen entworfen und erst in zweiter Fabrikationslinie als Militärwaffen gefertigt.
Allerdings ist der Mensch überall auf der Welt „ein Viech“, wie mein Opa zu sagen pflegte, und so wurde die Möglichkeit des mehrfachen Schießens missbraucht.
Taten es die einen mit hochtrainierten Flintenspannern und drei Querflinten, so tat es das Fußvolk eben mit der Browning oder Winchester.

Man ballerte was das Zeug hielt, und die Magazinflinten hielten viel aus, mehr als manche exklusive Querflinte und da war es nicht verwunderlich, dass in dem einen Teil der Welt (in unserem) diese Flinten als unwaidgerecht geächtet wurde… schließlich gibt sich der Mensch nie selbst die Schuld solang er ein Werkzeug zum verteufeln finden kann.

Im anderen Teil, also in Nordamerika, wurde man durch diese Flinten auf ein Dilemma aufmerksam, welches man viel zu lange ignoriert hatte: Das man sich seiner Wildtiere , seiner Jagdbeute, der Grundlage seiner Jagd beraubte.
Fakt ist, dass Ende der 20er Jahre in Nordamerika die Flugwildbestände dramatisch reduziert waren. Einige Spezies waren ausgerottet, viele bis hin zur ordinären Wildente, erheblich bedroht.
Keine oder unzureichende Jagdgesetze, unkontrollierte Jagd ohne Schonung und kein Bewusstsein für die nachhaltige Nutzung der Natur führten zum Kollaps eines anarchischen Jagdsystems .

1937 gründeten Jäger in Canada eine neue Art von Naturschutzorganisation, eine Plattform für die Hege und die Nutzung der Wildente, die schnell von Industrie und Politik ernst genommen und zum Rohmodell für den Naturschutz in Nord Amerika wurde.
Ducks unlimited

Längst hat sich die Organisation auf alle Wasserwildarten ausgeweitet

Ihr Einfluß wuchs und es formierte sich eine Lobby der vorausschauenden Jäger, die in den 40er Jahren neue Jagdgesetze formulierten.
Grundgedanke dieser Gesetze war die Selbstbeschränkung des Einzelnen, um allen die Jagd weiterhin zu ermöglichen.
Ein Bestandteil der neuen Regeln war die Magazinbeschränkung, die sich mit den „limited bags“,der Beschränkung der Tagesbeute und der zeitlichen Einschränkung ,den Jagdzeiten, ergänzte.
Übrigens regte man damals schon an, sich mit der Bleiproblematik zu beschäftigen; eine Anregung die in vielen Teilen der Welt , mal früher (USA) … mal später (DE) zu Gesetzesänderungen führte.

Die Beschränkung der Magazinkapazität von Flinten, i.e. die Schussbegrenzung, wurde in vielen nationalen Jagdgesetzen ,auch innerhalb unterschiedlicher Jagdsysteme ,kopiert.
Mal für Selbstlader und Repetierflinten gemeinsam (z.B. Canada, Spanien), mal einen Hauch unlogischer wie bei uns, mal ein wenig despotischer wie in Frankreich.

Überall gleich ist der „Plug“, die Stange im Magazin, welche die Kapazität der Röhre beschränkt.
In einigen Flinten ist die Beschränkung fest installiert, um den Bestimmungen von Ländern wie Frankreich zu entsprechen. Bei den meisten Flinten ist der Plug aber mühelos zu entnehmen.
So leicht wie es auch sein mag, so illegal ist es… auch bei uns.
Also, erst mal lernen mit drei Schuss drei Ziele zu treffen, bevor man schimpft, dass einen der Staat in der Freiheit des Ballerns beschränkt.

Aber gehen wir mal davon aus, nur so als Spass, man hätte auf einem der aufgeweckteren Stände, mit einer aufgeweckteren Standordnung fleißig geübt und die Triplette (das Dreifachziel…nicht „Trilette“ lieber Tiro ,das ist ein Dreirad) auf Schuss, also Jagdnah und durchaus realistisch, klappt…?
Was liegt nun näher, sagen wir mal auf der Krähenjagd oder im Kornkreis der Tauben schnell wieder schussbereit zu sein ?

Da wird in den Taschen gefummelt, um an die Patronen zu kommen, sich verrenkt und geflucht…
Dabei geht’s einfach, wenn man sich die Erfahrungen andere zu Nutze macht.
Die IPSC schützen und dienstlichen Nutzer von Magazinflinten vertrauen seit langem auf sogenannte Side saddle. An der linken Verschlusskastenseite angebrachte Plastikklemme für vier bis 6 Patronen.
Stimmt, die Dinger sehen grauslig aus, verkratzen den Kasten, stören irgendwie, wenn man nicht im Krähenschirm sitzt.
Um die feste Montage solcher Teile zu umgehen, erfand ein cleveres Kerlchen in den USA einen Munitionshalter aus Velcro .Blitzartig an und abnehmbar.
Selbstverständlich ist dieses Teil in Deutschland nicht erhältlich …weil Pfui Bah und überhaupt es keiner importieren will , weil‘s eh keiner zur Kenntnis nimmt und …

Und deswegen, weil ich es dennoch praktisch finde, schnell nachzuladen und die Ersatz-Patronen direkt neben der Magazinöffnung zu haben, hab ich mir einfach ein Stück Klettband an den Verschlusskasten meiner Flinte (schön fettfrei machen ,hält ewig und lässt sich rückstandsfrei entfernen) und meine hier schon vorgestellten Patronenclips geklebt.
Bundukis Bastelstunde


und schwupps… hab ich Ordnung in der Tasche…weil sich ein Viererclip ideal transportieren und bereit legen lässt…er mit unterschiedlichen Patronen bestückt werden kann und ich kombiniert mit der Speedloadfunktion der Browningflinte recht hurtig nachladen kann, ohne das gesetzliche Limit meiner 2plus1 Magazinbestimmung zu verletzen.
Schießt man damit nun Dauerfeuer und rottet ganze Spezies aus ?
Nein!
Hat man damit einen taktischen Vorteil bei der Bekämpfung von Flugsauriern und stolpernden Zombies?
Ja…wer in so einer Welt lebt, braucht jeden Vorteil…
Erleichtert‘s die Jagd im Schirm…
Ohh ja!
Macht man damit mehr Beute?
Sie stellen aber komische Fragen….

Bunduki

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