Wenn Enten doch Hörner hätten…

Eine der positivsten Entwicklungen in der deutschen Jagd ist sicher der Wunsch vieler
privater und staatlicher Revierverantwortlicher, einen Schießnachweis/Übungsnachweis
zur Teilnahme an Drückjagden zu verlangen.

Bei vielen Drückjagden ist es eben nicht mehr möglich, mit der Versicherung Herman Löns rezitieren zu können, Wild krank zu schießen und seine Jagdkameraden in die gleiche Risikogruppe wie Frontkämpfern im Irak zu bringen.

Schießkinos werden im Monatstakt eröffnet und endlich, endlich, wird auch bei uns die Notwendigkeit erkannt , freihändig mit jagdrelevanten Kalibern zu schießen und das schnelle Manipulieren der Waffe unter Jagddruck zu üben.

Geübte Drückjagdschützen können sich andererseits nicht vor Einladungen retten.

Meist sieht man sie beim Schüsseltreiben Seite an Seite mit den erschöpften Hundführeren
die Jagd und die Nachsuchen zu rekapitulieren, während andere vorwiegend sich selbst beweihräuchern, die Munitionsindustrie ob untauglicher Geschosse verdammen und dabei fröhlich waidgerecht mit der linken Hand das todtrinken, was sie selbst krüpplig geschossen und andere nachgesucht und geborgen haben.

Und nun gibt’s die herrlichen Gesellschaftsjagden auf Hase,Fasan,Ente und wo möglich auf Rebhuhn, und Rothuhn.
Fragt der Beständer da nach dem Nachweis im Sommer auf Tontauben geübt zu haben?
Nein ! Tut er in der Regel nicht.
Wichtiger scheint der Hinweis auf der geschmackvollen Einladung zu sein, ja nicht mit einem Selbstlader aufzutauchen.
Was in England selbstverständlich ist und in Spanien zum Selbstverständnis jedes angesehenen Gentleman-Jägers und echten Sportmans gehört, bleibt bei uns exotischer Wunsch.

Doch irgendwann hat jeder Jäger mal gelernt , dass es kein minderwertiges Wild gibt .
Und das man nicht zu üben braucht wird mit den Rückgängen der Strecken gerechtfertigt.

Wenn aber jedes Stück Wild zu „ehren und zu achten „ ist, warum dann …

Nehmen sie einfach die Zahlen des DJV und urteilen Sie selbst.

Strecke 2006

Schwarzwild 476.645 Stück

Dagegen stehen seelenloses (trophäenloses?) Niederwild: 2.383.116 stück

Fasan 377.896
Ente 495.880
Tauben 960.306
Gänse 29469
Hasen 519.565
„Es ist des Jägers Ehrenschild…“

nur jagdliche Kompetenz und Glaubwürdigkeit rettet unsere Jagd,… die auf Trophäenträger, wie die auf Enten

…. für Jagdgegner gehören beide Jagdarten zum Feindbild.

BundukiNachtrag 2008
und wer die aktuellen Zahlen sucht ,findet sie
hier

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