Selbstladeflinte als Lernwaffe ?…REVOLUTION!?!?!?

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Wenn die Knirpse und Jugendlichen in Amerika bei den Schulprogrammen der NSSF ihre ersten Tauben vom Himmel holen, dann zeigt sich dem Betrachter ein Bild ,dass er von unseren
Jagdliche Schießausbildungen her gar nicht kennt.

Allesamt mit Selbstladeflinte ausgerüstet (dank Sponserings) stehen sie in Reih und Glied da,Waffenandhabung souverän und alle haben glückliche Gesichter und jede Menge Spaß in dern Backen.
Bei uns stehen 5 arme Tröpfe am Trap Tourbulenzer,ein grummelnder Buchhalter sitzt dahinter und krizelt was in eine Kladde und schreit zwischendurch :“Dahinter“.
Die Waffenhandhabung ist bemüht, aber weit von sicher und selbst das einfache Auf und Zu der Waffe bereitet so manchem Probleme.
Während in den USA bei den Knirpsen ein Schuss pro Taube fällt ,empfängt den Beobachter sauf deutschen Ständen schon von weitem das TackTack der verzweifelten Doppelschüsse
Von noch verzweifelteren Schießaspiranten.
Die gehen Abends nach Hause , haben blaue Schultern und Flecke an den Armen dicke Jochbeine weil die Schäfte nicht passten und meist einen gewaltigen Muskelkater.

Dabei könnte alles so einfach und leicht sein.
Denken wir einfach mal außerhalb der DJV Richtlinien und dem Stammtischgeschwätz alter Männer.
Nehmen wir mal an, wir könnten, wie wir wollten und würden Selbstladeflinten zur Flintenschulung einsetzen. Ok,… ich kann und tue ,aber das kann eben nicht jeder 😉

JEHOVA!!!!!!!
Bevor der erste Stein fliegt, einfach mal nachgedacht…

Man sagt ,dass die Handhabung einer SLF wesentlich komplizierter ist als die einer BDF.
Das ist richtig, spielt aber bei einem Anfänger keine Rolle.
Für ihn ist beides Neuland und gut trainiert und erklärt ist auch der Ladevorgang einer SLF kein Problem.
Dazu kommt ,dass die Marken-SLF über eine Magazinsperre verfügt, die mit einem Fingerdruck, die Waffe zum einläufigen , einschüssigen Flinte macht.
Keine Laufverwechslung, kein Umschalten , gewollt oder zufällig und vor allem der Zwang sich auf EINEN Schuss zu konzentrieren.

Flintenschießen lernt man immer und ausschließlich nur dadurch, mit EINER Patrone EIN Ziel zu beschießen. Das üble Doppeltackern in der Ausbildung, immer wieder von Dilletanten empfohlen, zwingt den Schützen in falsche Gewohnheiten und konterkariert den korrekten Bewegungsablauf.

Die mit dem ersten gefehlte und erst mit dem zweiten Schuß getroffene Taube, wird nicht aufgrund von „mehr Schrot in der Luft“ getroffen, sondern weil beim zweiten Schuß, der Schütze den Fehler des ersten, unbewusst behoben hat.
„UNBEWUSST“ sollte aber überhaupt nicht getroffen werden.
Bei jedem Schuss oder besser Treffen steht die bewusste Handlung und nicht der Zufall im Vordergrund.
Zufälle kann man nicht lernen, nur richtigen Schwung und Anschlag und Methodik.

Erst wenn diese Handlung und die der konsequenten Schußdisziplin mental verankert und im Bewegungsablauf klar definiert sind,macht der Gebrauch des zweiten Schusses Sinn!
Eine der Grundlagen moderner Schießausbildung die dem Schüler nicht „irgendwie treffen“ lehrt sondern ihm/ihr die Methoden
beibringt, unter unterschiedlichen Voraussetzungen die richtige Schießtechnik zu verwenden.
Alles andere ist Kirmesballerei und Abzocke.
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Ist der Einzelschuß nun beider SLF durch den sogn. „Magazin cut off“ (oder Magazinsperre) leicht möglich, erfreut die SLF ihren lernwilligen Benutzer mit ihrer größten Stärke:
Nichts kickt, nichts drückt und schlägt.
Der Schussvorgang geht fast ohne Eigenbewegung der Waffe ab.
Der Gasdruck oder Inertiaverschluß schluckt einen Großteil des Rückstoßes.
Weniger Rückstoß heißt weniger Ermüdung, längere Übungszeiten ,mehr Tauben.

Wer besonders empfindlich ist, wie junge Mädchen und zarte Frauen, aber auch zunehmen gestandene Mannsbilder mit Rückenproblemen, oder so mancher in Ehren ergraute Flugwildveteran, dem heute Herzschrittmacher, künstliche Gelenke oder schlicht Abnutzungen des Alters, Probeme bereiten….denen hilft die Waffenindustrie heute gewaltig.

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Rückstoßdämpfende Materialien und Einsätze in den Schäften der SLFs, geniale
Rückstoßkompensationssysteme, wie das Kick Off von Beretta, ermöglichen solchen Zielgruppen den Zugang zum Flintenschießen ohne Nachteile.

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Mal Quergedacht:
…unsere Autos verfügen über ABS, ESP, Servolenkung und Fensterheber, Freisprechanlagen und Parkhilfen….aber wenn der Schütze aus dem High Tech
Geländeboliden aussteigt, greift er zur „Kutsche“ unter den Flinten, anstelle zum technisch angepassten Hightechschießgerät??? Komisch was…?

Mehr schießen ohne Ermüdung, heißt besser lernen, auch schneller lernen.
Dabei hilft es, wenn die Waffe des Schießschülers leicht ist.
Nicht zu leicht, sondern der Patrone und deren Energie angepasst .

Der große ,nicht von Kipplaufwaffen wettzumachende Vorteil der SLFs.
Ein Lauf, Systemkasten aus LM oder Kunststoff ,dennoch stabilen Verschluß aus Stahl, der im Lauf verriegelt.
Kunststoffschäfte oder mit Verbundmaterialien verstärkte leichte Holzschäfte erleichtern zusätzlich das Handling.
Neuerdings werden bei den Kunststoffschäften zusätzlich Dämpfungselemente eingesetzt (Benelli und Beretta), die ohne Gewichtsbelastung den Rückstoß noch mehr unterdrücken.

Eine leichte Waffe erleichtert das Lernen, wie es auch an einem langen Jagdtag ,an dem hinterm Hund viele Kilometer zurückgelegt werden, dem Jäger das Leben.
Und Erleichterung bringt mehr Freude, denn ich kann das wunderbare Erlebnis Jagd länger auskosten.

Viele meiner älteren Kunden und Freunde haben deswegen und weil sie bei unseren Kursen 2011 verstärkt die SLF ausprobieren konnten, auf diese Waffen gewechselt.
War erst mal das Vorurteil überwunden, entdeckten mit dieser Waffe viele Schützen ihren alten, schon fast vergessenen Flintentalente wieder und hatten plötzlich das gleiche seelige Grinsen im Gesicht wie die Knirpse in Amerika.
Leicht zu Treffen macht eben glücklich und ausprobieren klüger.

Eine der dümmsten Sprüche im Flintenleben ist der mit pawlowschen Reflex hervorgewürgte Satz: „Der Lauf schießt, der Schaft trifft“
Nichts ist beleidigender für den geübten und gelernten Schützen, nichts unpassender, wenn man die vielen nichtangepassten Waffen der Welt sieht, die alle treffen!….weil der Schütze alles richtig macht!

Selbstverständlich hilft ein passender Schaft dem Schützen beim Treffen.
Selbstverständlich sind Schaftlänge und Senkung sehr wichtige Elemente…
…allein die passenden Maße machen’s nicht, wenn Technik und mentale Konditionierung
nicht stimmt.

Das ebenso alte, wie falsche Vorurteil, SLFs könnten nicht an den Schützen angepasst werden, stimmt weder heute noch hat es je gestimmt.

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Alle Markenflinten kommen heute serienmäßig mit den wunderbaren „shims“ zum Besitzer.
Diese kleinen Verstellplaten , könne ohne handwerkliche Diplome zwischen Schaft und System gesteckt werden und verändern Senkung und Schränkung der Waffe in Augenblicken.
Die Schaftlänge zu verändern, ist eine Augenblickssache ,denn moderne SLF-schäfte verfügen über aufsteckbare Kappen in diversen Längen sowie angepassten Zwischenstücken .
Und wer den Schaftrücken verändern möchte, dem bieten einige Hersteller aufsteckbare
Einlagen ,passend zum Schaft.

Alles ist an einer SLF schneller und kostengünstiger zu verändern als an einer Kipplaufwaffe.
Die Waffe zu hinterlastig? Kein Probem .Kleine Laufgewichte oder Einsätze fürs Magazin
lösen das Problem im Handumdrehen.

Selbst die Lauflänge ist regulierbar. Unterschiedliche Läufe sind wesentlich preisgünstiger zu erwerben ,als sich ein ,wenn überhaupt lieferbares, Laufbündel einer BDF einzupassen.

Und wer keinen neuen Lauf will, dem ist mit chokeähnlichen Laufverlängerungen von 5 bis 15 cm geholfen.
Teils gleich als Zubehör mitgeliefert.

Schienenwechsel für diejenigen, die glauben, dadurch mehr zu treffen,von jagdlich auf sportlich sich Vorteile erhoffen…. bei einigen guten SLF durchaus möglich.

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Und die Schaftform?
Moderne Ergonomie und Haptik prägt das Bild heutiger SLFs.
Keine englische Schäfte,keine Prince of Wales Rundungen, kein verwaschener „deutscher Jagdschaft mit Backe und sauereingelegtem Hirsch“.
Funktionelle Linien, Pistolengriffe mit ergonomisch bewährten Radien und schlanke Vorderschäfte prägen das Aussehen der heutigen Waffen.
Das mag bei manchem Flinten sehr weit gehen ,wie bei der Benelli Vinci, dennoch sollte man sie in der Hand gehabt haben…Vorurteile und Geschmack können sich mit den ersten Treffern schnell verändern… 😉

Zusammengefasst:

Eine rückstoßarme, leichte Flinte, die an alle Benutzer schnell und preiswert angepasst werden kann, sowohl in der Schulung als Einzellader wie später sportlich oder jagdlich voll tauglich ist.
Sie ermöglicht ermüdungsfreies Schießen und somit längere Lernblöcke.
Sie kann aus dem Unterreicht direkt in den Jagdalltag übernommen werden.
Sie ist bei gleicher Qualität preiswerter als ihr BDF Konterpart.
Zur Erklärung: wir sprechen von Marken SLFs, keinem Billiggelumpe aus tausend und einem Sonderangebot.

Frage:
Warum wird dies alles nicht genutzt, sondern auch noch durch verbandlich aufgesetzer
Ignoranz, und kleingeistiger Ignoranz in den Kursen immer weiter verhindert?

BDF und DF können wunderschöne Jagd und Sportwaffen sein.Sie haben über die Generationen ihren Platz in den Gewehrschränken und in en Herzen der Flinten-Afficionados zurecht gewonnen.
Beim Sport wird die klassische BDF ihre Rolle behalten,beim Thema Aussehen wird nichts die klassische englische DF je
deklassieren.
dennoch und gerade auch:
Aus unserem Flintenalltag sind die modernen SLF nicht wegzudenken…aber wer denkt, sollte auch weiterdenken…vielleicht mal über den Tellerrand des Stammtischgeschwätzes hinaus…
…vielleicht auch über die untragbaren,unwahren Vorurteile hinaus, die rückständige Verbände den Gesetzgebern, wie bei uns und unseren Nachbarn AT, zur Restriktion geradezu allfeil andienen, um von den wirklichen Problemen der Jagd abzulenken.

Vielleicht helfen diese Zeilen, mal über eine interessante und unglaublich Spass-bringende Waffe nachzudenken.

Revolutionär sind sie vielleicht nicht, aber für viel lernwillige und Spassbereite Schützen sicher eine Befreiung von Problemen, die so leicht zu lösen wären.

…und vielleicht mal auszuprobieren
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Bunduki

PS
und weil wir gerade beim Denken sind…
man stelle sich das bei uns vor:
Schulförderung im Schießen

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2 Kommentare zu Selbstladeflinte als Lernwaffe ?…REVOLUTION!?!?!?

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