Hurra… für die Selbstladeflinte

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Klammheimlich hat sich was getan!

Ausgerechnet die afficionados der kleinen Jagd auf Tauben und Krähen, haben es (in deutschen Maßen) geschafft ,die Selbstladeflinte jagdlich anerkannt zu machen.

Im engen, getarnten Schirm ist kein Platz für ausladenden Bewegungen mit dem langen , kippbaren Feuerstock und das einfach ,lineare Nachladen der Waffe trägt zu den beachtlichen Strecken bei ,die diese Jäger heimtragen.
Ganz nebenbei haben sie auch tarnfarbene Jagdklreidung, modernes Tarnequipment und neue Lockmethoden in unsere Jagd integriert.

Natürlich gibt’s noch immer den lodengrauen Frührentner mit Hausmeistersyndrom,die nachplappernden Besserwisser und die von Löns täglich neu epiphanierten Brauchtumsfatzkes die gegen die Vollernter blubbern.
Doch kommt’s zum Schießen, ist sehr erfreulich zu bemerken, dass jene,die moderne SLFs führen, erstaunlich gut mit ihnen umgehen.

Nun ändert sich auch hier der Markt.
Zwar werden auf des teutschen liebstem Internet-Ramschplatz fleißig Opas brünierbefreite und schaftgesplitterte A5’s angeboten, immer noch werden notorische Klemmer und Hülsenreißer aus dem schönen Anatolien unter allerlei Fantasienamen vertickt und leider wollen einige Kunden nicht erkennen ,dass auch eine SLF Geld kosten muss, um Qualität zu bringen…
…aber die internationale Industrie schert sich wenig um’s deutsche Sparbüchl und fertigt heute eine neue Generation von SLF’s die keine Wünsche offen lässt.

Die 2 Systeme ,Gasdrucklader gegen Rückstoß (inertia) zu vergleichen, hat wenig Sinn .Beide haben sich gleichstark durchgesetzt, sind robust und zuverlässig.
Mag sich der eine am Putzaufwand der Gasdrucklader stören, maunzt der andere beim „gefühlten Scheppern“ der Schlossbatterie des Inertialaders.
Pettitessen! Beide Systeme sind jagd und alltagstauglich, leicht zu schießen und langlebig.

Neue Materialien, Farben und ein oft gewöhnungsbedürftiges Schaftdesign, lassen die neuen SLF’s auffallen im Meer der gleichförmigen Standard-BDFs.

Einziger Nachteil bei dieser Entwicklung sind die Preise.
Eine erstklassige SLF wie die Cordoba oder Montefeltro kostet heute ebenso wie ihr Pendant von Beretta oder Browning soviel wie eine BDF.
Man kann damit leben,wenn man die SLF als vollwertige Jagdwaffe ansieht und nicht als schießendes „Adabei“ für den Schrank.

Hier nun einige Beispiele von SLF angeboten der führenden Hersteller:

Bowning

Beretta Sonderseite und Standartseite

Benelli

Vinci

Montefeltro

Galt für mich( und einige andere) bisher der Spruch: Es gibt nur 3 Marken und alle fangen mit B an, muss ich mich heute eindeutig korrigieren.

Franchi kann mit seinen modernen Flinten ohne Abstriche in den Klub der besten SL-Flinten aufgenommen werden.

Franchi und ihre Leichtgewichte

Wer sich nun schon so ein Gewehr gegönnt hat, will vielleicht auch wissen, wie und womit er es noch „tunen“ oder im Zeitgeist gesagt „pimpen“ kann.

Eigentlich kaum.Die guten SLFs ( BBBF ) sind so, wie sie sind perfekt einsatzbereit.
Nur wenige Aftermarket-teile bringen ein mehr an Gebrauchslust.

Das auffälligst Teil ist das Magazin, das von vielen (vielleicht allen) durch ein längeres ersetzt werden könnte.
Dabei stehen die Gesetzte im Weg, denn in diversen Ländern ist, wie bei uns eine gesetzliche Beschränkung vorgeschrieben.
Manche Hersteller richten sich von Haus aus darauf ein und setzen die Kapazität durch „dauerhafte“ Plugs fest (siehe Waffen für Frankreich).
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Dennoch kommen über kurz oder lang auch für solche Waffen Mag-verlängerungen auf den Markt.
Bei uns ist es nicht verboten solche Verlängerungen zu benutzen. Auf dem Stand, bei bestimmten Sportarten, wie IPSC Flintenparcours, beim Trickshooting und natürlich auf der Jagdreise in Länder ohne Restriktionen, sind die langen Rohre erlaubt.

Doch wohlgemerkt: auf der Jagd bei uns gilt die strikte Regel fürs Magazin 2 +1.
Und daß unsere Polizeibeamten dies überprüfen und sich damit auskennen, spüren jedes Jahr
einige ganze oberkluge Jäger, die meinen, sich mit Ausreden ,umschaltbaren SLF/VSR oder gestellter Unwissenheit aus der Verantwortung stehlen zu können.

Genau wie das plumpe Vorzeigen einiger alter WE Patronen, zum Beweis auch Gesetzteskonform gehandelt zu haben, genügen die Tricks heute nicht mehr.
Und gut so, denn jeder der sich gegen die Bestimmungen stellt (seine sie auch noch so deppert), demonstriert ein schlechtes Bild von uns allen.

Das Blockieren mit Plugs ist so einfach.
Magazinkappe ab und Plug in die Feder gesteckt, Kappe drauf und fertig.

Meine Favoriten, weil sicher und dauerhaft


mag upgraders

Selbst eine mit einer Magverlängerung ausgestatten Waffe, blokiert sich leicht auf 2 Schuß.
Brownells ,Midway und Konsorten liefern lange Plugs und die Werkbank des Bastlers sorgt für Centbeträge für ein solches Ersatzteil aus Holz.

Das lästige Klappern im Magazin behebt eine Dämpfer am Ende des Plugs der im Durchmesser einer Partrone gleicht und den Plug im Magazin fixiert.

Eine solche „blockierte“ Waffe ist aber kaum von Nachteil ,wenn man sich ein wenig trainiert und mit einem Schaftmagazin arbeitet.

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Auf der Aussenseite des Schaftes angebracht, mittels Leder-oder Kunstoffmaschette,Montageband oder gleich IPSC mäßig mit Schrauben am Schaft befestigt,lässte ein solche Teil schnelles laden zu.
(Achtung: Bei Ledermanschetten auf wasserresistentes Leder achten)

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Die Bewegungen sind linear,die Waffe wird nicht gedreht oder gehoben,sie bleibt in Bereitschaftsposition und kann mit der rechten Hand, ohne hinzublicken, schnell nach, oder zwischengeladen werden.
Mit ein bisserl Übung, ganz legal und erlaubt, kam schon mancher auf die Idee die lange Tüte unter dem Lauf gar nicht mehr zu brauchen.

Das mangelnde Gewicht ,keine Vorderlastigkeit zu haben, wie bei der gewohnten BDF,stört viele Flintenfreunde an der SLF.
Abhilfe schaffen da zusätzliche Gewichte, wie von Briley erhältlich.

Laufgewichte

Gewichte eignen sich auch als Magazinplugs, wie wir sie im Flintenblog schon vorstellten:
Die Bunduki diät
Eines meiner liebsten Zubehörteile ,ob für Argentinien, den Krähenschirm oder die kalte Winterjagd, sind vergrößerte Bedienhebel (Durchladehebel)

Zu kaufen oder in jeder Metalwerkstatt einfach gefertigt, geben sie ein sicheres Gefühl beim
Laden und entladen ,besonders mit Handschuhen.
Brileys angebot

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Zu jeder Waffe gehört ein kleines Sortiment an Ersatzteilen, die man meist nicht braucht, doch wenn man sie benötigt, man sehr froh für die eigene Weitsicht ist.

Man kann aber auch seine Waffe damit auf die entsprechenden Jagdverhältnisse ,sprich Patronen, als auch auf seine persönlich Schießgewohnheiten abstimmen.

Eine Spezialfeder mit Führung aus rostfreiem Stahl für den Gänsejäger mit Meerblick:

Seit Jahren sehr bewährt : SRM Federset

leichter Federn für den „Bolt release“: die Verschlusshalte-taste

Leichte oder schnellere Federn fürs Magazin

ein Alu zubringer

Schlagbolzen und Schlagbolzenfedern für alle Fälle.

Nicht unerwähnt sollten die Putzintervalle für SLF’s bleiben.
Manch ein Gewaltmensch freut sich auf dem Stand prahlen zu können: „ich putz nie!“

Fein für den Trottel!
Ich putz nach jedem Einsatz, sofern Gelegenheit ist,oft schon am Auto.
Zerlegen, mit Bremsenreiniger ausspülen, leicht den Verschluss einölen, zusammensetzen.
½ Stunde wenn’s hoch kommt…nicht länger als die Arie über „nie geputzte Waffe“
die bei jeder Waffe ,ob SLF,BDF ;MG oder Panzer zu Ausfällen führt.

Aber die armen Dödel mit ihren nie geputzten Flinten, brauchen ja schließlich auch ihre 5 Minuten Beachtung ,wenn sie mal wieder ohne Beute am Tisch sitzen…

Damit ausgestattet, sauber und trainiert, sollte Ihre Flinte ihnen viel Freude auf den Herbstjagden machen.

Waidmansheil und gute Schuß

Yours truly

Bunduki

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