Regelwerke…“old man Moses heritage“?

Verwunderliche Sache das… mit den Regeln.

Regeln dienen uns doch famos zum fast problemlosen Zusammenleben.
Sie helfen die richtigen Tauben zur richtigen Zeit zu treffen, sie verhindern zulange Parkzeiten in der Fußgängerzone und zu intensive Augenkontakt mit der netten Frau des Arbeitskollegen.

Ohne Einhaltung von Regeln wären wir aufgeschmissen in unserem beruflichen Umfeld, geächtet im privaten Milieu und würden, außer in Politik und Ölindustrie, als asozial geächtete, üble Randexistenzen in mediteranen Luxusexklaven führen.

Regeln sind toll ! Nicht, weil sie existieren und uns Sicherheit geben, sondern weil sie immer flexibel waren und jederzeit anpassungsfähig sind.
Müssen sie auch sein, weil sich der Globus dreht und Zeit, Menschen und Weltsichten ändern.

Noch vor nicht zu langen Tagen, war es eine beliebter Zeitvertreib, sogn. Hexen und Ketzer unter Beifall der dumpfen Massen abzufackeln.
Heut sind wir viel zivilisierter und so braucht der intellektuell Herausgeforderte nichts anderes, als eine Tastatur, eine flat rate und einen anonymisierenden Internet-Nick und schwupps kann er kokeln, pöbeln und Logik exorzieren soviel er will…

Abgesehen von virtuellen Inquisitoren, ist aber die Mehrzahl unserer schießenden Mitmenschen aktueller Baureihen, recht nett und nimmt Regeln als etwas notwendiges, aber wenig dogmatisches wahr.

Auch Regeln im Schießsport stammen nicht von Altvater Moses, waren nie in Stein gemeißelt und kamen auch nicht vom „boss himself“… 😉

Dies gilt für alle ! Für DSB,DJV, TIRO, FITASC,BDS,BDMP ,ADAC und CVJM …

Wer heute schießt, tut dies nicht mehr im isolierten Inselchen Teutonia, sondern in einer Welt, die allein durch unsere Autos klitzeklein geworden ist…geschweige denn durch Flugverkehr, Internet und die systematische Abschaffung von sprachlichen Einzellern.

Regeln sind flexibel, wandelbar, abschaffbar und manchmal hinderlich…dann nämlich wenn in unserem Sport Beharrungsvermögen am Alten , einen höheren Stellenwert einnimmt als Zukunftsorientierung und Weitsicht.
Wohlgemerkt soll hier nicht gegen die Einhaltung von Regeln polemisiert werden ,sondern für die Phantasie Regeln neu zu schaffen,zu variieren,anzupassen und auch morschen Ballast abzuwerfen.
Flintenschießen muss Spass machen ! Es muss vielseitig sein und es muss sich den Zeitströmungen in den Gesellschaften anpassen.
So wurde es Breitensport ,so bleibt es Breitensport.

Flintenschießen = Breitensport ? Ja, in vielen Ländern, leider nicht bei uns. Warum ?
Weil wir der merkwürdig und international einmaligen Meinung waren, dass Sport und Jagd keinen Spass machen dürfen??? 🙁
Das hat sich geändert und ändert sich in zunehmenden Maße.

Beispiele dafür sind das (hoffentlich bald ) epidemische Ausufern von Funshoots, ala dem Sporting – Schießen in Wiesbaden , und dem (traurigen) Exodus von Schützen nach Italien, Österreich und den Niederlanden.

Überall in der Welt agieren Stände und Verbände flexibel auf die Wünsche ihrer Kunden.
Der Slogan „golf with a gun „ , hieß nichts anderes, als den Erlebnis – faktor einer komplexen Sportart hervorzuheben, um eben diesen Sport in der gesellschaftlichen Breite wachsen zu lassen.

Hier heißt es, von anderen zu lernen, ohne deren System unreflektiert übernehmen zu müssen.

Unsere Stände sind bedroht; doch ihre Bedrohung scheinen mir weniger örtliche Gutmenschen mit empfindlichen Gehörgängen zu sein, als mangelnde Kundenfrequenz und ein Zukunft tötendes Beharrungsvermögen, das an der seeligen alten Zeit hängt, als Männer noch Männer waren und Sport noch was mit Leder und Kruppstahl zu tun hatte.

Aufbruch ist angesagt um unseren Sport vor dem größten Übel der Freizeitgesellschaft, zu bewahren:der Langeweile.
Der Siegeszug des IPSC Schießens, der Westernschützen und der GK Fraktion sollte uns zu denken geben.

Also werfen wir unsere Blicke über die Grenzen und überlegen mal, was und wie man all die Dinge auch bei uns umsetzen kann, die in anderen Ländern (scheinbar?) so gut funktionieren.
Informieren ! Ausprobieren ! Testen ! Vormachen !

Die ketzerischen Gedanken seien erlaubt (ohne gleich verbrannt zu werden):
Nicht jeder Fintenschütze will Olympionike werden, nicht alle Jäger sind mit Trap aus dem Turblenzer zufrieden und nicht alle Parcoursschützen werden mit hochtechnischen, jagdfernen Doubletten glücklich.
Wer heute Skeet schießt, findet in einiger Zeit vielleicht Sporting oder ZZ „geil“….
Um zu überleben, brauchen wir aber jeden einzelnen!

Es gibt was zu lernen….und viel Spass zu haben. 🙂 🙂

Einige Regel-Anregungen gab es im Flintenblog schon .
Um nun auch noch mal einen langen Blick auf die USA zu werfen, wo der Begriff „ golf with a gun „ geboren wurde:

American Skeet

American Trap

American sporting, 5 Stand etc.

Einfach mal anschauen und sich vorstellen, man könnte noch mehr Freude beim Flintenschießen haben, wenn …
…die anderen was machen?!

Ach ja… auch in ihrem Verein gilt: „wir sind das Volk!“

Bunduki

Wahrlich große Geister wie G.B.Shaw würden alles in einem Satz fassen:
„Pedantisches Beharren ist der Kobold kleiner Geister “ 😉 🙂

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