Die Crux mit der Dominanz…

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Das Gott Humor hat (…oder gern einen über den Durst trinkt? wenn ja :was ? ) , ist hinlänglich bekannt und bewiesen.
Wie sonst lässt sich die Existenz des Schnabeltieres, der Molekularküche , Florian Silbereisens , MTV, einige manischer Internetposter und einem Großteil der deutschen Politiker erklären.

Auch auf individueller Basis, quasi am Grundmodel göttlichen Schaffens, dem Menschen, zeigte „the big Boss “ kreative Fähigkeiten in den Bereichen Belustigung und sinnfreien Jokuses.
(…anders als bei Bill Gates ,der zwar Gott sein möchte ,seine Fehler aber nicht als Humor verkaufen kann)

Zu besagten Späßen Jehovas gehören so kautzige Einfälle wie Blinddarm, Heuschnupfen , Haarausfall vor 25 und eben Kreuzdominanz.

Die Dominanz bewirkt durch eine unveränderbare Schaltung im Gehirn, das ein Auge zum Zielauge wird .
Die Dominanz eines Auges ist notwendig, damit der menschliche Zentralrechner ein korrektes Bild entwerfen kann.

Besonders drollig ist dabei, daß dies nichts mit der körperlichen Vorherrschaft von linkem oder rechtem Händchen zu tun hat.
Wenn da was durcheinanderkommt, spricht man von Kreuzdominanz oder Querdominanz…eben Kreuz und Quer 😉

So ist der Normalfall : Rechtshänder und rechts dominates Auge
Der/die Glückliche kann also rechts anschlagen und sieht mit dem rechten Auge gerade über die Schiene der Flinte aufs Ziel.
Weniger begeistert sind diejenigen, die Rechtshänder und linksdominant (und vice versa) sind ,weil da das Zielauge eben nicht über die Schiene passt und man im Winkel, somit „ daneben zielt “.

Dass es dann noch eine Gruppe von „Zwitterwesen“ gibt, die sich nicht entscheiden können und deren beide Augen quasi die Führung übernehmen wollen , macht den göttlichen Spass noch mal richtig rund . Bei diesem Sonderfall, der nicht mal selten ist, sollt man so vorgehen , dass die vorherrschende Hand als Anschlagsseite bleibt .

Wie man die Augendominanz feststellt, wird in jedem Jagdkurs erklärt und auf jedem Schießstand gerne von den Ausbildern demonstriert… Nein? Ooooch …Aber so schlecht kann doch nicht mal bei uns die Ausbildung sein …??
Ok…. noch mal erklärt :

Deuten Sie (beide Augen offen) mit dem Zeigefinger Ihrer vorherrschenden Hand (Standartbeispiel Rechtshänder) auf ein Ziel.
Schließen sie nun (in diesem Falle) das linke Auge.
Bleibt der Finger auf dem Ziel >alles OK
Müssen sie den Finger nach rechts auf’s Ziel führen, waren Sie Opfer göttlichen Humors .

Jetzt heißt es: etwas unternehmen, sonst wird Treffen nicht möglich sein.
Verschiedene Möglichkeiten stehen offen :

A.
Am Anfang der Flintenkarriere ist der Bewegungsablauf noch jungfreulich und nichts im Muskelgedächtnis abgespeichert.
Deswegen wäre ein generelles Umlernen auf die linke Seite möglich.
Nachteile sind:
Wer z.B. links schießt, braucht auch eine links geschäftete Flinte; die sind seltener und teurer.
Oft wird dann links Flinte und rechts Büchse geschossen; ist möglich, da die Büchse mit einer Zieloptik versehen ist, die der Kreuzdominanz durch Ihre zwanghafte optische Achse eine Nase dreht.
Übrigens ist auch beim Pistolenschießen die Augendominanz sekundär.

B.
Umschäften, so das bei rechtem Anschlag das linke Auge zielt.
Das ganze ist schweineteuer, nennt sich politisch unkorrekt „Krüppelschaft“ und sieht genauso aus. Nur in extremen Fällen zu empfehlen.

C.
Als vernünftiger Schütze benutzen Sie aus Sicherheitsgründen eine Schießbrille, so wie es vorgeschrieben sein sollte und empfohlen ist. OK !
Mit Ihrer LEEREN Waffe schlagen Sie an und ein freundlicher Fachmann klebt nun auf Ihr
linkes Brillenglas ein mattes, transparentes Stück Klebeband , nicht größer als ein dicker Daumennagel.
Er unterbricht damit Ihre falsche Visierline.

Damit erreichen Sie folgendes:
Sie haben vor dem Schuß eine (fast)volle periphäre Sicht und können das Ziel mit beiden Augen erfassen.
Gehen Sie in Anschlag, wird das dominate Auge (links) durch den Klebefleck irritiert und das bis dato nicht dominate Auge (rechts), übernimmt kurzfristig die Führungsaufgabe.
Nach einiger Zeit ist so eine fehlerfreie Visualisierung des Treffervorganges und des Schwunges möglich.
In der Regel gewöhnen sich die Schützen so das zeitgenaue Schließen des linken Auges an, und der Klebefleck wird überflüssig.
Wohlgemerkt: Das dominante Auge wird so zwar ausgetrickst, aber nicht „umgeschult“
Dies ist aus verschiedenen Gründen nicht möglich.

Eine gute Möglichkeit mal im Freundeskreis sowohl Augendominanz, wie auch die tatsächliche Trefferlage beim Anschlag zu überprüfen, ergibt sich, wenn man eine Minimaglite o.ä. vorne in den Lauf schiebt und nun Zielübungen macht.
Noch viel besser und ein wahrer Augenöffner auf dem Weg zur Visualisierung des korrekten Anschlages, ist ein Lasergerät namens Arrow Lasershot, der natürlich bei keinem Ausbilder fehlt… 😉

Kreuzdominanz ist kein Handikap.
Selbst Olympioniken, Profischützen und alle Arten von exzellenten Flintenschützen aus Jagd und Sport kommen nach einer Weile problemlos damit zurecht.
Vielleicht ist es nur ein kleiner Spass, der uns fordert…sonst nichts

Deus lo vult!

Bunduki

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