Booklist …vol 1.

Nachdem Waffenzeitschriften und Jagdmagazine immer langweiliger werden , verlegt sich mancher auf das Lesen von Büchern.
Schließlich machts keinen Spass mehr, die wenigen Artikel aus der Werbung zu sortieren.

Bücher ?! Sie wissen ja… diese gebundenen Papierstapel aus der Zeit vor Abschaffung der Rechtschreibung, als sich das Niveau von Menschen noch anhand Ihres Wortschatzes vermuten ließ …schlicht vor „Kompjuta“.

Flintenschieß-Bücher gibt’s eine ganze Menge und Bücher, Hefte und Prospekte über Flinten noch viel mehr.
Aber wir wollen hier weder Fernanleitung zum richtigen Schwung geben, noch Werbung für einzelne Flintenmarken oder Hersteller betreiben, (auch nicht für Buchversender und Antiquariate).

Wer nun mit seiner Brownetta oder gar seiner Gambazzi zufrieden ist, will eher was darüber lesen, was man damit erleben kann, als ihre unzweifelhaften Vorteile noch mal beschrieben zu bekommen.

Da sich deutsche Flintenbücher meist durch das anscheinend vom Verleger redigierte Humorverbot auszeichnen, das Leben an sich aber schon traurig genug ist, hab ich mich auf die Seite der Anglos gestellt, die sich hartnäckig weigern „uncool“ zu schreiben.
Können die, weil zur Humorlosigkeit, haben die ja schon die „stiff upper lip“.

Die mit Abstand größte und wichtigste Zeit der Flintenjagden waren die Jahre zwischen 1890 und 1920.
Nichts ist heute noch mit der Verschwendungssucht der Jagdherren, der Größe der Jagden und ihrer gesellschaftlichen Bedeutung zu vergleichen, als diese Zeit vor dem ersten großen Krieg.
Exzentrische Schützen, emanzipierte Frauen , Flintengurus und (schon damals) ein Haufen Blender, schufen in Europa eine „society within“.

Das Standartwerk dazu beschäftigt sich mit den berühmten Protagonisten dieser bühnenreifen Jagdvorstellungen. Vom Regenten durch die feine Gesellschaft bis zum Senfkönig der Herzen, werden Menschen beschrieben, die Jagd bis zum Exzess zelebrierten.

Jonathan Ruffer The big shots
Edwardian shooting parties

Neueren Datums, weiterführend und nicht minder interessant ist ein Buch das sich mit den großen Ländereien aus dieser Zeit bis ins Jetzt beschäftigt.
Wie wurden sie bis heute bewirtschaftet und erhalten und wie weit sind die Zeiten der großen Jagden wirklich vorbei?
Hat eine neue gesellschaftliche Schicht eine alte Rolle heimlich und fernab der yellowpress übernommen?

Brian P.Martin
The Great Shoots
Britain’s Best- past and Present

Als ihre Lordschaften ihre Vermögen durch die Läufe der Flinten jagten, wurde auf der anderen Seite des Teiches, bei den „Kolonisten“, ebenfalls gejagt.
Anders, auch feudal und gleichzeitig mit jener „grass root democracy“ die für den Süden der USA typisch ist.

Freunde der englischen Sprache werden ihre Freude an der „good ole lingo“ des Südens haben. Lesenswert für Südstaatenfans, Entenjäger und Schnurrenliebhaber.

Nash Buckingham
De Shootinest Gent’man & other tales

Als aktuellen Kontrapunkt zu Buckingham und seiner Zeit sind zwei Bücher anzuraten , die liebevoll und gleichwohl spannend geschrieben sind.
Die Reise eines fanatischen Flugwildjägers durch die USA ,der mit Wohnmobil und Golden Retriever einen Traum lebt.
Besser ist Flugwildjagd und das amerikanische Jagdsystem nie beschrieben worden…

Jim Fergus
A Hunters Road
und
The sporting Road

Wer nun , gerade nach Lektüre der letzten zwei Bücher, Lust bekommen hat sich in die Staaten aufzumachen, dem sei eine der wichtigsten, bei uns fast unbekannten Periodica empfohlen..

Black’s 2007 wing & clay waterfowl

… ist ein Sammelwerk aller Adressen rund um Flinten, Flintenjagd und Flintenschiessen.
Hersteller, Stände, Jagdveranstalter, Shops…alles drin .In USA unentbehrlich. In De sehr informativ, weil’s schmerzlich zeigt, wie armselig unser Markt behandelt wird.

Wenn Sie nun links vermissen, wo man welche Bücher kaufe kann, „I’m so sorry“, aber dies ist ein Blog und weder Werbeplattform für Verlage und Versender noch eine Schnäppchenfinderseite geizgeiler Weiterverkäufer.

Beim Bücherkauf macht das Stöbern doch den meisten Spass…und darum will ich niemand bringen. 😉

Bunduki

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