Nach Hirtenberg……vor Zypern……back to the roots?

272-8-mittlere-webansicht.jpg

Nach dem Wettkampf , ist vor dem Wettkampf.

Nachdem alle wieder von der EM zurück sind, geht die Aufarbeitung los.

So mancher fragt sich, ob seine Strategie aufgegangen ist, ob Waffenwahl und Chokes ideal waren.
Die neue FITASC Richtlinie scheint sich bewährt zu haben, hört man von den einen.
Andere sind, wie üblich, dabei den eigenen Fehler bei anderen zu suchen.

Was war nun anders ?
Weniger technische Tauben ,dafür mehr kurze und mehr jagdrealistische Szenarien.

Was wohl denn einen oder anderen Profi verwirrte, der nach dem ersten Tag von enttäuschenden und zu einfachen Präsentationen sprach.
So einfach scheinen sie nicht gewesen zu sein, denn gewonnen hat ein anderer . 😉

Schon hört man von ersten Schützen,die wieder ihre viertel und halb-Chokes rauskramen .

Nicht mehr lang und man zerrt wieder die alte Browning mit 71er Läufen hervor, weil : „universeller war’s hald scho…!“

So beginnt das alte „ Laufspiel“ wieder von vorne. Lange… kurze… offen oder eng gebohrt…
Noch warten viele neugierig ab, was Zypern bringt.
Wieder lange technische Tricktauben wie beim letzten großen internationalen Turnier, oder setzen sich auch dort die FITASC Reformer durch?
Wie man munkeln hört : JA.
Und dazu eignet sich der Stand von Armenochori auch besonders gut.
Wind und Licht und verrückte Winkel…alles was das Treffen schwierig macht.
Das Abschneiden von Panayiotou mit 181 Treffern scheint ein Indiz zu sein, dass dort gut trainiert werden kann.

Die, welche immer alles wissen und meist natürlich besser, faseln im chauvinistisch besoffenen Wunschdenken vom „schlechten“ Abschneiden der Briten oder ,fast schon humorig, gleichwohl von Unkenntnis der Materie geschlagen ,vom Verschenken des Heimvorteils der Gastgeber.
Doch fest steht auch nach dieser EM:
Die Briten führen im Parcours (durch ihre Profis) immer noch souverän und werden sich sehr schnell auf das Neue einstellen.
Wie die Diskussion auf der Insel ablaufen wird kann man hier schon erkennen. Man wird sich in Zukunft wohl mehr nach dem Festland und den (endlich) recht selbstbewuß werdenden Italienern ,Franzosen und Portugiesen ausrichten.

UND: Heimvorteil gibt’s im Parcours nicht, sonst wär’s kein Parcours..
Wohl gibt’s aber falsche Trainingskonzepte .

„Win some , loose some“ …das werden einige Erfolgsverwöhnte lernen müssen.

Selbstkritik und Bescheidenheit sind Grundlage diesen Sportes…und das ist gut so!

Wie wichtig Ausgeglichenheit und entspannte Routine in diesem Sport sind, zeigen wieder mal die Superveteranen, die Ihre Plätze international manifestieren.
Die konnte niemand mit kurzen Tauben überraschen, denn von diese Tauben haben die hocherfahrenen Schützen schon mehr danebengeschossen, als all die Junioren zusammen .

Es zeigt sich im Wettkampf , auf der Jagd und im Training ,die „alten Krauterer“ haben was drauf ! Gelassenheit – Erfahrung – Humor ohne Verbissenheit !

Bei den Ergebnissen zeigte sich deutlich die Verteilung des Schießniveaus:
Bis Platz 20 herrschten die Schützen mit 90 und mehr % Trefferleistung.
Sogar bis Platz 80 reichten die Schützen mit 85% Leistung.
Dann das Mittelfeld, mit, so hört man, durchaus selbstkritischen Schützen, aber auch Teilnehmern die mit der eigenen Leistung zufriedenen sind.
So scheint sich in meinen Augen das neue Schema bewährt zu haben, auch wenn mir persönlich weiterhin die Melange aus Profis und Amateuren missfällt.
Es bleibt dem Wettkampf in Zypern vorbehalten, das neue Präsentations-System zu manifestieren.

Vielleicht eine gute Gelegenheit um eine Profi-liga anzudenken.
Ich bleibe dabei: es ist unfair, unter Profibedingungen zu trainieren und dann mit dem Sieg über Amateuren, seinen Marktwert zu steigern.
Dies gilt für die großen (von denen einige diese Sicht teilen) wie für die kleinen Pro’s die auf Regionalschießen nur zum Abräumen der Preise aufschlagen.
UND: Diskussionswürdig auch der Denkansatz, dass gerade bei jungen Talenten der Weg zum Pro mehr Ehrgeiz weckt ,als die Aussicht auf ein fruchtloses Dasein als begabter Amateur der seine Freizeit mit Training und „Sponsor-begging“ verbringt und irgendwann resigniert aussteigt.

Es wird interessant werden und es zeigt deutlich , dass kein Schießsport so flexibel ist, wie das Parcours-schießen.

cyprusshot9-62-mittlere-webansicht.jpg

Man darf auf Zypern im September gespannt sein!

Sicher eine guter Anlass, mal wieder die alte Flinte mit 71er Läufen und moderaten Chokes rauszuholen und jagdnah zu trainieren.

Bunduki

Dieser Beitrag wurde unter Flinten allgemein veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Schreibe einen Kommentar