Pumpguns….not only on the darksides of shotgunning

img_3995ex-mittlere-webansicht.jpg

Pumpgun, Vorderschaftrepetierer, Slideaction, Tromboneaction… und die Schimpfnamen wie Wichsflinteflinte, Killerposaune usw. kennt man auch alle.

Keine andere Waffe polarisiert so, wie die Waffe mit den vielen Namen.

Keine andere Waffe provozierte wider ihrer technischen Eigenschaften dermaßen widersinnige Gesetze.
Keine zivile Waffe ist in dermaßen vielen Ländern völlig sinnlos verboten.

Keine Waffe ist so bekannt …jedes Kind kennt sie aus der Glotze und jeder Laie innerhalb und außerhalb des türstehenden Ghettos weiß natürlich, dass es eine „voll krasse Gangsta knarre“ ist, die Lastwagen umwirft und Aliens aus ihrem Schiffen katapultiert.

Keiner Waffe wurde von Film und TV so idealisiert, dass sogar Politiker die special effects
der Drehbuchautoren für Realität halten.

Keine Waffe (und ihr Besitzer) wird auf deutschen Schießständen so weit diskriminiert und diskreditiert wie der Vorderschaftrepetierer…und das sogar von seinen eigenen „Kameraden“.

Keine Waffe, die im Polizeialltag universeller ist als sie.
Keine Waffe die so oft nicht-lethale Munition verschiesst und Mensch und Tier somit nicht gefährdet wie sie.
Keine Waffe, der mehr Menschen ihre Sicherheit und die ihrer Familien anvertrauen als sie.
Keine Waffe, die allein aus ihrer Erscheinung oder ihrem Image dermaßen abschrecken wirkt, und somit meist gar nicht zum Einsatz kommt.

Und genau darin liegen Schwäche und Stärke dieser Waffe.
Im Gegensatz zu unseren Sport und Jagdwaffen konnte die Pumpe ihre militärisch, martialische Vergangenheit nie ablegen, weil eben diese Verwendung bis zum heutigen Tage nicht endete.

Die Pumpgun ist im Gegensatz zu unseren BDF’s eben kein reine Zivilwaffe, deren einziger Zweck der Spass am Sportschießen oder der Jagd ist, sondern wird eben auch weiterhin als Angriffs- oder Verteidigungswaffe benutzt.
Die Pumpgun erfüllt unverfälscht die klassische Definintion Waffe und entspricht politisch unkorrekt absolut dieser Intention.

Von diesem „Makel“ ist sie nicht frei zu machen und jeder der sich mit ihr abgibt, sei es der IPSC Sportler, der Tontaubenschütze, der Sammler oder Jäger werden sich genügend unsachliche Kommentare zu seine Waffe anhören dürfen.
Der Schwarzwildjäger der im Mais nach der angeschweißten Sau sucht ebenso, wie der Krähenjäger in Tarnklamotten im Schirm.

Der Gesetzgeber kommt auf immer neue alberne Tricks, diese Waffen zu dämonisieren und Bürger die solche Waffen besitzen in die Nähe von Staatsfeinden zu rücken.
Die verlogenen Sprachregelungen die uns die eigenen Verbandsgötter und leisetretenden
Lobbyschmeichler auferlegen wollen,schaden mehr, als sie helfen.

Und , liebe Freunde, dies ist nicht nur in Angies Schlummerland so!!!
Auch die freien USA verbieten kurze Pumpguns unter16 Zoll bei Büchsen und 18 Zoll bei Flinten LL.
So was ist dort sogar ein Bundesverbrechen! Nicht gewusst, gell ! 😉

Wie kommt diese Ambivalenz von Hass und Vertrauen.
Drei Gründe sprechen dafür:
Einmal unsere Abhängigkeit von Pseudoinformation aus Film, Bildzeitung und den Betroffenheitsdackelaugen unserer Nachrichten Sprecher/Innen.
Wir glauben eben doch alles, solange wir nur Papst oder Fußballweltmeister der Herzen sind.

Zum anderen sind diejenigen ,die mit besonderem Hass auf Pumpguns und ihre Besitzer losgehen, diejenigen, die sich eben nie mit dieser Waffe und ihren Anwendungen auseinandergesetzt haben. Dies gilt für gutmenschelnde Politiker ebenso, wie für Lodenpäbste mit dem Plesshörnchen oder Funktionäre im Austragshäusl der Wirtschaft.

Der dritte Grund liegt in der Vergangenheit und der Gegenwart dieser Waffe.
Die Ursprünge der Waffe waren eindeutig militärisch und polizeilich.
Die ersten Winchesterflinten wurden fürs Militär gebaut und fanden im zivilen Markt kaum Anhänger.
Als die ersten Soldaten mit der Pumpgun als „riotgun“ im Philppinenkrieg und als Grabenwaffe im WK1 zu tun bekamen, war ihr Ruf gefestigt.

Als in den 20er Jahren mehr zivile Versionen für Jäger auf den Markt kamen , ging ein Aufschrei der Empörung durch amerikanische Waffenzeitungen.
Man wollte keine Militärwaffe, fand sie unsportlich, hässlich, gefährlich und…na den Rest kennen wir aus unserer Gegenwart.

Die Einfachheit und die geringen Herstellungskosten setzten sich aber durch. Gepaart mit
Zuverlässigkeit der reinen munitionsunabhängigen Mechanik und der adaptionsfreudigkeit der Amerikaner, wurde die Pumpe zum Erfolgsmodell.
Welcher Waffe würde man Tricks zumuten wie den der „Karawankenslugs“.
Durch kleine Einschnitte wird aus eiuner Schrotpatrone ein Notfall Flintenlaufgeschoß.Nichts was man der edlen Querflinte zumuten will,was aber schon vielen Piloten und Gestrandeten das Leben rettete..weil Sie auf ihre Pumpe vertrauten.

Gravierte Edelstücke und hochwertige Trap-und Skeetmodelle belebten den Markt und bald wurde dieser Waffentyp zum Amerikanischen Flinte per se.
Die Edelmodelle sind Sammlerstücke,Gravuren schützen nur vor Wertverfall…heute liebt man es funktionell.

Noch heute ist die Slideaction DIE Flinte mit der die ersten Schritt im Flintenleben gemacht werden ,die Waffe die „first blood „ dem jungen Jäger bringt, aber vor allem, die Waffe die Menschen aller Hautfarben und Gesellschaftschichten Sicherheit gibt.

Dies, weil sie eben nicht hochgradig getunt werden muss, um diese Aufgabe zu erfüllen.
Dennoch hat die Industrie ein gewaltiges Angebot an Tuningteilen, deren Sinn oft nur im Umsetzung von Marketing besteht.
img_4000-mittlere-webansicht.jpg

Die Einfachheit in der Mechanik und die idiotensicher Handhabung, sind für alle Leute ideal, die sich in Notsituationen gegen Mensch oder Tier wehren wollen.
Wie ideal die Waffe ist , hier exemplarisch am Beispiel Alaska gezeigt.
Dort, in meiner „beinahe Zweitheimat“, gibt es schlicht keinen Haushalt in dem die Pumpe nicht zum Alltag gehört.
Die Waffe ist allgegenwärtig und Synonym für den Begriff shotgun /Flinte.
Sie ist so selbstverständlich, dass sich in Nagleys Store in Talkeetna nur die Touristen wundern, warum zwischen Wurst, Aspirin und Dosenobst, auch noch einige Pumpen zum Verkauf stehen.
Auch guckt keiner zweimal hin, wenn an ATV,Bike oder im Truck eine mehr oder weniger gebrauchte Shotgun hängt.
Merkwürdige Blicke zieht nur derjenige auf sich, der ausserhalb der „Combatfishing-Zeit“ auf Kenai ,wenn der gute Lachs steigt und die Kenner fischen, jemand mit Fliegenrute und OHNE Pumpe auf dem Rücken im Wasser steht. Da fühlt sich auch der Gamewarden zu einer kleinen Ermahnung zu etwas mehr „hardware“ gemüssigt.

Ihre Flexibilität und Robustheit macht sie zur idealen Überlebenswaffe. Kein Boot und kein Bushfliger legt ohne ab.

wkbear-7.jpg

Warum? Weil Bären dort nicht „Bruno“ sondern generell „darn Grizz’ „ heißen,… die Menschen gelernt haben, mit ihnen zu leben, sich aber auch vor Ihnen schützen müssen.

Mr. Ursus Arctus Horribilis, trägt seinen Namen zurecht und hält sich für den Herrn des Landes…was er unzweifelhaft auch ist…
Mit seiner wesentlich kleineren, aber auch wesentlich frecheren schwarzhaarigen Verwandtschaft, würde er das Leben dort für uns Menschen erheblich erschweren und sich selbst über kurz oder lang aus der Nahrungskette mendeln.

Da nun aber jeder sich wehren kann, ob der Omnipräsenz der ollen Pumpe, lernen die Bären ihre Grenzen und vermeiden so ihre Ausrottung. Wiedersprüchlich… aber es funzt…

Was nun die offiziellen Seiten dazu sagen:
Alaskas bears

Von Bären und Menschen

Zitat:
Fight any bear that follows you or breaks into a tent or building. Fight any black bear regardless of circumstances.
A .300-Magnum rifle or a 12-gauge shotgun with rifled slugs are appropriate weapons if you have to shoot a bear. Heavy handguns such as a .44-Magnum may be inadequate in emergency situations, especially in untrained hands.

wkbear.jpg

Im Paradies der Polarbär-Beobachtung in Churchill ,Manitoba,Canada sieht es ähnlich aus.
Die Pumpe ist im Haus die letzte Wahl, wenn der wilde Knut mal etwas Burgerfleisch haben will. Draussen vor der Tür patrouliert die Polar Bear Patrol mit der Stainless Pumpe zwei Schuß Gummi und zwei Schuß Knall ….der Rest im Mag ist „serious bussiness“.

Und wer glaubt, dass Nordamerika weit weg ist …es gibt auch europäische Gesetzgeber die nichts gegen Waffen aber was gegen ungehörige Carnivoren haben:
Wandertag in Spitzbergen

Robust, einfach und ohne Probleme selektiv mit unterschiedlichster Munition zu laden .
Nicht nur beim Schutz gegen wilde Tiere ist so was nützlich.
Bedauerlicherweise sind diese Vorteile auch gegen kriminelle Subjekte notwendig.

Der Vorderschaftrepetierer ist bei uns Jagdwaffe bei der Krähenjagd, der Nachsuche und dem kritischen Fangschuß .
Dort wo man sich den Luxus des vollen Waffenschrankes nicht leisten kann oder will, muss eine Waffe für Flugwild, Truthahn und Rotwild ausreichen und muss auch für den Schutz von Heim und Familie genügen.
Die Industrie schuf aus diesen Gründen die Combo Angebote mit Wechselläufen als Option oder Set.
Lange, kurze,gezogene und paradoxe Läufe.mit Schienen,Visieren,chokes und Porten…alles ist zu haben

So wird aus der Jagdwaffe mit einem Griff der Verteidigungsspezialist.
Wie damit umgegangen wird, darf in einigen Ländern jederman lernen.
Bei uns ist dies anders… wo kämen wir auch hin, wenn jeder so was lernen dürfte?
Beispiel gefällig : ThunderRanch

Diese Schießweisen sind nicht mit dem Flinten IPSC oder den Speedflinte Disziplinen zu vergleichen, welche bei uns recht abgeschwächt in Sportordnungen aufgenommen wurden.
Unser Sportschießen mit Repetier-Flinten nimmt den gleichen Weg, den schon die Kurzwaffenvariation des IPSC, Biancchi etc genommen hat.
Ein Tuning- und Materialzirkus, um in schlecht belüfteten beengten Schießkellern einen Hauch des praktischen Schießens zu erahnen…weitab von Öffentlichkeit,Spass am Improvisieren und immer schön unter der Kontrolle des vorauselenden Gehorsams der Funktionsclique .
Fantasie im Ablauf und Variationen im Parcoursaufbau werden vom Gesetzgeber ausgebremst…Schade, denn es macht viel Laune !!
( natürlich nicht mal halb soviel Spass, als wenn sich die Ziele simultan durch die Luft bewegen…) 😉

Was die klassische sportliche Nutzung angeht, so bleibt der Pumpe in den USA der Einsteigermarkt der Juniorenprogramme,dann aber ist Schluß mit Sport.
Die großen Hersteller setzen nicht mehr auf Trap und Skeetmodelle,denn da haben die BDFs und SLFs eindeutige Vorteile.
Es mag ja immer wieder mal ein Rudimentärdenker mit der Combatpumpe auf dem Skeetstand aufschlagen und dort lauthals verkünden, er sei schneller als alle anderen, incl Pancho Villa,…aber das ist eher mitleiderregend und erinnert an die pubertären Protzereien Halbwüchsiger ob ihres Vermögens als Liebhaber….
Es hat sich halt noch niemand erbarmt, den Bubis zu zeigen wie’s richtig geht. 🙂

Kommen wir aber wieder in de reale Welt, denn dort „ in the darker sides“ und nicht im Sport, ist die Pumpgun zuhause.
Der Markt wird letztendlich nur noch von wenigen Firmen beherrscht.
Sieh man von einem kurzen Berettagastspiel im Pumpengeschäft mal ab, nimmt die Unzahl an Türkischen, Italienischen und sonstigen Billigkopien raus , bleiben nur noch:

Der DEAN der Vorderschaftrepetierer
Remington mit seiner Zivil und Militärproduktion

Alles aufgebaut auf der legendären 870 mit Stahlrahmen

Ebenso auf Stahl aufbauend, leider immer wieder mit geschäftlichen Schwierigkeiten kämpfend ,aber in den USA mindest ebenso legendär:
Die ITHAKA Shotgun

Moderat innovativ und auch beim Militär durch gute Qualität und niedrige Preise present:
MOSSBERG ein Klassiker

Mit Hülsenauswurf nach unten(wie Ithaka) und früher auch bei der französischen Polizei beliebt, heute nur noch für Liebhaber in den USA erhältlich (sogar in Neuauflage im Cal 16)
Browning Pump Shotgun

Mit guten Ideen, solider Technik und wirklich neuen Ideen
Wie immer : Benelli

Der Klassiker Winchester empfiehlt sich heute nur noch nostalgisch mit Angeboten im Sammlermarkt auf dem immer wieder herrliche Modell 12 auftauchen, die in ihrer
Perfektion heute noch faszinieren.

Die Produktion der Vergangenheit lohnen von der Verarbeitungsqualität kaum eine Erwähnung. Vielleicht nutzt die
amerikanischte aller Firmen den Wiedereinstieg um zu alter Größe zu kommen.

Was Spezialisten mit konsequentem Tuning erreichen können, dafür ist die Firma Wilson ein Beispiel von vielen.

Dazu muß aber erwähnt werden, dass Tuning an einer Waffe zur Verteidigung ein sehr heikles Thema ist.
Was auf dem Markt als Combattauglich beschrieben wird, ist meist gerade mal für den Schießkeller zum Übungsballern und gleichzeitiger Therapie einer Profilneurose zu gebrauchen.

Hitzeschilder, farbige Magazinzuführer,Pistolengriffe und die unvermeidlichen AR15 Griffe, Dotvisiere und überlange Magazinverlängerungen sind im realen Leben eher lebensgefährlich.
Soll nicht heißen , man dürfe seinen Waffenhändler mit dererlei Schnickschnack nicht das Cabrio finanzieren, „wenn’ s schee macht “ ist’s ok.
Sie machen eine seriöse Waffe zu dem was Funktionäre gerne möchten…
Ein Sportgerät mit dem Charisma eines Tennisschlägers.

Und gerade das hat die universellste Waffe der Welt nicht verdient.

Ach ja, dann gibt’s noch das hier ,und das sollte nie fehlen…ein klein wenig Humor !!!

Der Pumpgun Song

Bunduki

PS :
an die ganz Neugierigen … 😉
Der „Karawankenslug“ ist eine reine Notfalllösung. Keinesfalls auf dem heimischen Stand nachmachen !
Die Methode aus einer normalen Schrotpatrone ein „quasi Solidgeschoß“ zu machen,gibts rund um die Welt,ist aber im armen Ländern wie Südamerika, Afrika und eben auch bei einigen unserer südwestlichen Nachbarn verbreitet.
Erfunden wurde das ganze von englischen Berufsjägern in Afrika.Angewandt von Wilderern rundum die Welt und besonders beliebt bei den Wildhütern ehem sozialistischer Potentaten…
Für das Ding gibts viele Namen…“Karawankenslug“ find ich am schönsten…

UND BITTE BITTE ! NICHT NACHMACHEN !!!!!!!!!!!
Auch DU nicht!

Dieser Beitrag wurde unter guns and gear veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Ein Kommentar zu Pumpguns….not only on the darksides of shotgunning

Schreibe einen Kommentar