Flinten–fit für die Herbstjagd

War auch bei Ihnen die Flinte den ganzen Sommer über eingemottet ?
Eigentlich sollten Sie den Sommer damit verbracht haben mi der guten treuen Flinte zu üben…aber wir sind wo wir sind und da genügen ein paar Übungsschüsse vor Einladung zur Fasanenjagd…
Aber die waffe sollte in ordentlichen Zustand sein.

Sollte es auf eine Jagd auf wasserwild gehen, klären Sie sich erstmal über die Bestimmungen Ihres Bundeslandes zum Wasserschutz und der Verwndung von Weicheisenschrot auf.

Beschuß, Lagermaße sollten stimmen und vor der Jagd sollten verschiedene Patronen an der Aschußtafel ausprobiert werden.

Vorher aber der Flintencheck:

Erst trennen Sie Laufbündel und Vorderschaft von der Baskühle.
Dann lösen Sie die Schrauben der Schaftkappe und lösen mit einem langen Schraubendreher die im Schaft befindliche Schaftschraube.
Mit einem kleinen sanften Ruck trennt sich Hinterschaft und Basküle.

Nachdem Sie nun alle Teile vor sich liegen haben fangen wir mit dem Lauf an.
Um versteckte Ablösungen der Schiene festzustellen die von einem Schlag,Fall oder sonst.
herrühren , klopfen sie die Laufschiene mit einem Bleistift ab.
Klingt der leichte Schlag scheppernd, hat sich eine Befestigung gelöst und muß vom Fachmann ausgebessert werden. Ist das Geräusch gleichmäßig satt metallen, gehen wir zum nächsten Schritt über.

Lösen Sie die Chokes und reinigen Sie mit einer Bürste innen und einem Lappen außen.
Dann wird das im Lauf befindliche Schraubgewinde mit einer kalibergroßen Messingbürste und einem Tuch gereinigt.
Ist das geschehen, werden die Chokegewinde leicht mit „Choke- tube-lube“ oder einer ähnlichen Chokemittel geschmiert und die Wechsel-Chokes wieder eingesetzt.

Ein gründliches Durchwischen und Reinigendes Laufes fand bestimmt schon vor Einmottung der Flinte statt ?! Nein , dann sollten Sie dass jetzt nachholen.
Plastikablagerungen, Bleiabrieb etc .werden mit Messingbürste und Chemikalien wie Hoppes No9 gelöst.
Hartverchromte Läufe wie bei MIROKU Flinten, helfen da eine ganze Menge ,da sie weit weniger verschmutzen.

Die Ejektoren am Patronenlager sind sicherlich verdreckt. Mit Zahnbürste o.ä.kommt man leicht an den Schmutz.
Ganz einfach ist allerdings mit einer Dose Bremsenreiniger aus dem Autofachhandel.
Einmal gesprüht und fertig.
NUR: Achtung !gleich wieder leicht einölen! Und die Flecken auf den brünierten
Laufteilen sofort wieder mit einem geölten Lappen wegwischen!

Ein Tropfen Öl nun auf den Laufhaken und das Laufbündel mit einem geölten Lappen leicht abgewischt und schon sind wir halbwegs fertig.

Durch den trockenen und sauberen Lauf sollten Sie konzentriert und genau durchsehen.
Suchen Sie nach evtl. Mond oder Halbmondförmigen aus oder Einbuchtungen.
Laufdellen können zur Waffensprengung führen.
Flintenläufe sind sehr empfindlich aber Gott seidank auch leicht wieder zu „entbeulen“.

Mit Zahnbürste und Bremsenreiniger wird die Basküle auf der Stoßbodenseite gereinigt.

Mit gezielten Sprühstößen in die Schlagbolzenkanäle wird der dort sehr versteckte Schmutz beseitigt, der sonst zu Zündversager führen kann.

Ein genauer Blick auf die Schlagbozenspitzen (mit der Lupe) ist jetzt angebracht.
Finden sich winzige Einschlüsse und Löchlein an der Spitze, sollten die Schlagbolzen bald mal ausgetauscht werden. Dies erledigt der Fachmann schnell und Problemlos.!
Ein paar wenige Sprühstöße mit dem Bremsenreiniger aufs Schloß entfernen alle Ablagerungen ,aber auch jedes Schmiermittel. Also nachölen !Aber bitte sehr sparsam!

Beachten Sie dass kein Schmiermittel auf das Gewinde der Schaftschraube kommt. Dies muß ebenso wie das Gewinde der langen Schaftschraube sauber und fettfrei sein.
Als Öl empfiehlt sich ausschließlich synthetisches Schmiermittel wie Break Free CLP o.ä.
Die guten alten Mittelchen verharzen, verkleben und haben bei weitem nicht die gewünschten Kriecheigenschaften moderner Produkte.

Schaft und Vorderschaft werden nun mit Schaftol leicht eingeölt und das Öl mit dem Handballen eingerieben. Wenige Tropfen genügen.

Bei der Inspektion Ihrer Waffe zutage getretene Haarrisse, Beschädigungen jedweder Art sollten Sie nicht selbst versuchen, zu reparieren oder einfach zu übergehen. Bringen Sie Ihre Waffe sofort zum Büchsenmacher.