Rückstoss…how to kill the kick

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Schießen mit Feuerwaffen unterliegt den Gesetzen Physik und diese bescheren uns die
Last des Rückstosses.

Die Kräfte welche die Treibladung durch den Lauf zum Ziel bringen, bewegen auch die Waffe in unseren Händen.

So bewegt sich die Mündung aus dem Ziel und die Waffe drückt nach hinten in die Schulter.
Mehr oder weniger schmerzhaft…je nach Kaliber, Vorlage, Waffengewicht sanft und leicht
erträglich , bis hin zum schmerzhaften Schlag und unkontrollierbar heftig.

Dabei spielt auch die ganz persönliche Empfindlichkeit eine wichtige Rolle.
Konstitution, Muskeltonus, Gewicht des Schützen, Übung, Gewohnheit und Anschlag sind relevant bei der „Verarbeitung“ der Rückstoßkräfte.

Massive Probleme treten auf, wenn physische Beeinträchtigungen vorliegen.
So stehen Menschen mit Bandscheibenvorfällen, Rückenproblemen, Herzschrittmachern ,Muskelschwächen in Armen oder Nackenbereich, rheumatische Erkrankungen etc. oft vor der Wahl, das Flintenschießen drastisch einzuschränken oder ganz aufzugeben.
Aber auch Schützen mit zartem Körperbau (kommt auch bei Männern vor!) und kleiner Statur, fürchten den Rückstoß so sehr, dass sie das Flintenschießen oft aufgeben .

Unkontrollierter Rückstoß führt zu Schmerzen, tw. sogar zu Verletzungen.
Also wehrt sich der Mensch unbewusst dagegen mit Verkrampfung…und macht alles noch viel schlimmer.

Eine verkrampfte Haltung verhindert einen klaren Anschlag und einen gleichmäßigen Schwung.
Das Gehirn des Schützen erwartet den „Schlag“ und kann sich somit nicht aufs Treffen konzentrieren.

Es hilft wenig, wenn „alte Hasen“ stolz davon berichten, wie man in Cordoba nach 1000 Patronen lustig im Pool dümpelte und pubertär die blauen Flecken verglich.
Auch der Spruch: „nur die Harten komm‘ in Garten“, lösen die individuellen Probleme eines Menschen mit Bandscheibenproblemen nicht.
Vergessen wir nicht:
Schießen muss Spaß machen , es hat keine masochistische Komponente.

Um den Rückstoß zu beherrschen, müssen wir uns darüber klar sein, wodurch er hervorgerufen wird.
Physikalisch kein Problem, denn es gibt dank WIKIPEDIA feine wissenschaftliche Erklärungen und Formeln ihn zu berechnen:

Für den Flintenschützen ohne Rechenschieber ist wichtig:
Waffengewicht , Gasdruck und Vorlage der Patrone (Gewicht der Treibladung) sind die grundsätzlichen Parameter, aus denen sich die Rückstoßkräfte entwickeln.

Diese Kräfte wirken in und durch die Waffe auf den Schützen.
Nehmen wir den Körper, besser seine Konstitution , als unveränderbare Größe (abgesehen von den beeinflussbaren Größen :Fitness und Gewicht ) bleiben als Strategien zur Rückstossbeherrschung:

Korrekte Waffenführung i.E. Anschlag ist eine Grundvoraussetzung den Rückstoß zu beherrschen

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dann erst kommen:
Waffenanpassung
Waffenkonstruktion
Munitionsauswahl

Der Impuls des Rückstoßes ist immer linear entgegengesetzt der Kraft, die aufgewendet wird um die Treibladung zu vorwärts bewegen.
Nun kann unterschieden werden zwischen Rückstoß, also dem Druck der Waffe nach hinten in die Schulter und der Mündungsbewegung aus dem Ziel.
Letztere ist am besten als „Hochschlag“ bezeichnet.
Die eigentliche Rückstoßkraft hat dann schon eingesetzt, denn sie entsteht unmittelbar bei und durch die Zündung der Treibladung.
Also zwei unterschiedliche Bewegungen der Waffe, welche unterschiedlich angegangen werden müssen, auch wenn sie als Einheit empfunden werden.
Hochschlag ist Resultat des Rückstoßes.

Zunächst zum kleineren Übel: dem Hochschlag der Mündung aus der Schußachse.
Je höher die Achse des Laufes über der Mitte des Schaftes liegt, umso stärker wirkt sich der Hochschlag aus.
Deswegen empfindet man den Rückstoß/Hochschlag des unteren Laufes einer BDF geringer als den, des oberen Laufes.

Die beste Kur für Reduzierung der Mündungsbewegung ist das Porting der Läufe, also Gasentlastungsbohrungen ,im Bereich vor der Würgebohrung des Laufes.
Diese Bohrungen leiten Gasdruck ab und stabilisieren durch diese Gegenkräfte, die Bewegung der Mündung nach oben.
Oft fällt in diesem Zusammenhang (auch durch irreführende Werbung) der Begriff des Kompensators (ein Mündungsvorsatz mit Ventilationsöffnungen, perfektioniert mit Ausdehnungs-, sowie Prallflächen für den Gasdruck).
Kompensatoren ( Mündungsbremsen) sind im Bereich Kugelschuss (auch FLG) nützlich und effektiv, beim Schuss mit einer Schrotladung aber wenig zielführend.

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Auch die oft gesehenen Chokes mit “ Comp-schlitzen“ erfüllen nicht die Versprechen der Verkäufer (weder zur Rückstoß- noch zur Hochschlagsdämpfung), da die Ableitung der Gase ,bauartbedingt, nur radial und zu spät an der Mündung erfolgt .
Der einzige Effekt, den diese Chokes (aber nur die besseren) bieten, ist eine minimale Abbremsung des Schrotkorbes, was theoretisch zu besseren Deckungen führen könnte..?!?!ansonsten sehen sie aber ultracool aus!!!
Das richtige Porting besteht aus strategisch platzierten Bohrungen im oberen Laufquerschnitt und vor dem Chokebereich.
Unterschiedlich ,je nach Lauf (oben/unten), bei BDF anzulegen.
Der Gasdruckverlust ist zu vernachlässigen.
Nachträglich kein billiger Spaß ,aber bei einer BDF durchaus wirkungsvoll, bei einer SLF (Gasdrucklader) m.E. nur bei Nutzung von schweren Vorlagen sinnvoll.
Bei einer DF solche Modifikationen durchzuführen , ist durch die Geometrie der Waffe und ihrer horizontal angeordnenten Läufe nicht zweckmäßig (vom Stilbruch ganz zu schweigen).
Man findet heute Flinten im Bereich BDF und SLF, die diese Gasentlastungsbohrungen serienmäßig aufweisen.
Mit dem Mehraufwand bei der Flintenreingung muss man leben, wenn man den Komfort dieser Technik nutzen will.

Ist die Mündungsbewegung, als Resultat des gesamten Rückstoßvorganges, noch relativ leicht zu beherrschen, ist es wesentlich komplexer, den eigentlichen Rückimpuls zu kontrollieren.

Als physikalische Kraft ist er nicht mit einem technischen Gimmick oder einem Trick
auszuschalten.
Man muss versuchen, die Kräfte, welche frei werden, umzulenken ,zu reduzieren oder auch produktiv zu nutzen.
Dies soweit, bis sie den Vorgang des Schießens und das subjektive Empfinden nicht mehr beeinträchtigen.

Um sich die tatsächlichen Kräfte vorzustellen , hier ein paar Beispiele:
Rückstoßwerte verschiedener Flinten-Kaliber bei Standardmunition
(bei handelsüblichen Geschwindigkeiten)

Kaliber 20
Vorlage 24g
Waffengewicht 2,9kg
Rückstoß 21,8 Joule 2,2kp

Kaliber 20
Vorlage 28g
Waffengewicht 2,9kg
Rückstoß 28,5 Joule 2,9kp

Kaliber 20
Vorlage 32g
Waffengewicht 2,9kg
Rückstoß 33,89 Joule 3,4kp

Kaliber 20
Vorlage 36g
Waffengewicht 2,9kg
Rückstoß 42,02 Joule 4,2 kp
++++++++++++++++++++
Kaliber 16
Vorlage 28g
Waffengewicht 3,2kg
Rückstoß 29,1Joule 2,9kp

Kaliber 16
Vorlage 32 g
Waffengewicht 3,2kg
Rückstoß 37,4 Joule 3,8kp
+++++++++++++++++++++++
Kaliber 12
Vorlage 28g
Waffengewicht 3,4kg
Rückstoß 23,45 Joule 2,4kp

Kaliber 12
Vorlage 32g
Waffengewicht 3,4g
Rückstoß 31,2 Joule 3,1kp

Kaliber 12
Vorlage 36 g
Waffengewicht 3,4kg
Rückstoß 43,4 Joule 4,4kp

Kaliber 12
Vorlage 42g
Waffengewicht 3,4kg
Rückstoß 61,0 Joule 6,2kp
++++++++++++++++++++++++
Kaliber 12 Magnum
Vorlage 46g
Waffengewicht 3,4kg
Rückstoß 70,5Joule 8,1kp

Kaliber 12 Magnum
Vorlage 53 g
Waffengewicht 3,9 kg
Rückstoß 73,2 Joule 7,5kp

Wahl der Waffe nach Nutzung

Sieht man die, in den Beispielen angeführten Rückstoßkräfte, erkennt man, dass Waffengewicht, Kaliber und Vorlagengewicht zueinander im Verhältnis stehen.

Je leichter die Flinte , desto mehr Rückstoß bei gleicher Vorlage, unabhängig vom Kaliber.
Eine leichte Wahl also für Sportler und Parcoursschützen deren Vorlagen reglementiert sind.

Der Jäger muss genauer hinsehen und die Waffe nach seinen jagdlichen Zielsetzungen auswählen.
Hohe Schusszahlen bei getriebenen Jagden und schwere Vorlagen bei der Gänsejagd sind Stichworte.
Gerade hier kann es sein, dass er eine normale BDF nur noch eingeschränkt nutzen kann und sich Gedanken um eine moderne Alternative machen muss.

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Die Ausstattung der Waffe:

Erstens der Schaft, zweitens der Schaft, drittens…na was wohl? DER SCHAFT
Er muss von der Länge her passen .
Ein zu kurzer Schaft wird immer schlagen!
Ein zu langer Schaft wird nur nicht treffen…
Der zu kurze Schaft kann nur ungenügend und nicht konstant in die immer gleichen Position gebracht, dort gehalten und geführt werden.
Er geriert automatisch Anschlagfehlern, die sich sehr leicht in verkrampfter Haltung und falscher Schwungtechnik manifestieren.
Senkung , Schränkung und Pitch sind natürlich wichtig, doch geht es hier nur um Rückstoßbeherrschung und somit ist für uns die Länge des Schaftes vorrangig.
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Ein passender Griff, mit akzentuiertem Radius, erleichtert dazu deutlich die Armhaltung und entspannt den Bewegungsablauf.
Man probiere (mit den im flintenblog mehrfach empfohlenen Methoden) die Schaftlängen aus und lasse sich kompetent praktisch beraten.

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Schaftsubstanz , also ein ordentlich breiter Schaft, verdaut durch seine größere Auflagefläche an der Schulter und seine Masse, mehr Energie…sprich: er verteilt sie besser.
Gute italienische Schaftbauer wußten das schon vor Jahrzehnten und schufen breite, schwere und komfortable Schaftformen.
Ebenso wie Rudy Etchen in den USA schufen Perrazi und Co. den „bequemen“ Schaft.
Ganz konträr zu den Eleganzfetischisten, deren Flinten für die Vitrine und das protzige „Apres Shooting“ gebaut wurden …und immer noch werden.

Wie so oft im Leben, muss man sich entscheiden: Bequemlichkeit oder bella figura.
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An dieser Stelle sei auch gewarnt vor zuviel Sparsamkeit.
So manch einer glaubt mit Schulterpolstern, gekauft oder selbstgemacht, dem Rückstoß ein Schnäppchen schlagen zu können.
Falsch gedacht! Wenn die Schaftlänge passt, schadet das Pölsterchen, Gelkissen oder die selbst gemachte Panzerung, einem guten konstanten Anschlag nur .
Warum? Weil das Gefühl „es passt“ nicht erreicht wird…und genau dieses Gefühl durch Körperkontakt braucht der Schütze, um Unsicherheit aus seinem Schießstil zu verbannen.

Zum passenden Schaft braucht es keinen Maßschaft, meist genügt die Änderung des Schaftabschlusses.
Dieser sollte mit einer weichen Kappe versehen werden.
Je dicker die Kappe, umso mehr Energie verdaut sie..
Zugegeben, schöner ist Holz , Büffelhorn, oder Metall am Ende der Waffe.
Besser und angenehmer ist aber flexibler Kunsstoff, besonders wenn die Kappe zu der neuesten Generation von Schaftkappen gehört, welche durch Ihre Struktur im Schuss nachgeben, ohne sich im Anschlag schwammig anzufühlen.
Qualität und Innovation kostet auch hier Geld.
Übrigens: sollte die Kappe nicht „gleiten“ wie gewünscht, braucht’s kein hässliches Klebeband, sondern nur ein Paar Spritzer Silikon…und schon flutscht es!

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Der Schaft ist wichtigstes Element bei der Kontrolle des Rückstoßes.
Neben den richtigen Maßen wie Senkung, Schränkung, Pitch und Länge sollte auch der Pistolengriff genügend Neigung haben, um bei bequemer Handstellung die Kontrolle über die Waffe zu haben.
Das alles ist nichts Neues und wurde schon vielfach umgesetzt.
Doch die Möglichkeiten am Schaft zielgerichtet zu arbeiten, sind damit nicht ausgeschöpft.

So experimentierte man schon vor vielen Jahrzehnten mit dämpfenden Schafteinsätzen, welche die Rückstoßkräfte aufnehmen.

Zeitweise überschnitten sich die Entwicklungen von Flinte und Büchse und heraus kamen
die sogn. „Recoil reducer“ : Kleine, aber sehr schwere Röhren mit Wolframgranulat ,
Quecksilberfüllung oder Feder/Gewichtsysstemen.
Die Füllung „schluckt“ durch ihr spez.Gewicht einen Teil des Rückstoßimpulses.
Diese Geräte funktionieren in Grenzen, haben aber einen entscheidenden Nachteil: sie verändern die Gewichtung der Flinte erheblich und dies ist kaum kompensierbar.
Die Waffe wird extrem hinterlastig und unhandlich.
Auch die Anbringung am Lauf (möglich durch Laufklemmen bei BDF oder per Verschraubung mit der Magazinkappe bei SLF) verändert die Gewichtung negativ…nur eben am anderen Ende.
Die Fa. Graco stellt solche Teile auch passend für Ihre Schaftverstellsysteme her.

Die Verwendung dieser Dämpfersysteme ist in taktischen Flinten zu begrüßen und brauchbar, für eine kontrolliert zu schwingende Jagd- oder Sportflinte aber nicht zu empfehlen .

Andere Wege gingen schon in den 60er Jahren die Fa. Winchester mit ihrem ,von Ralph Hoge entwickelten Hydro Coil System.
Ein Federsystem in einem 2 teiligen ineinanderlaufenden Hinterschaft.
Damals eine Experiment , dass wie die Fiberglasläufe und Plastikschäfte dieser Firma, nicht am Markt Fuß fassen konnte.

Andere Firmen brachten über die Zeit ebenso Innovationen auf den Markt: von der Browning Recoilless bis hin zur Beretta UGB der Neuzeit.

Aus Schäften wurden merkwürdige Prothesenartige Gestänge, wie der PrecissionFitSchaft, der zwar höchst genau einstellbar ist, Rückstoß in Maßen verarbeitet,aber mit einer
jagdlich brauchbaren und optisch ansprechenden Flinte nichts mehr zu tun hat.

Heute bietet Beretta eine von dem Hydro Coil verblüffend inspirierte Schaftversion als „KickOff System“ an.
Ein höchst einfallreiches und effektives System, optisch ansprechend, unauffällig und sowohl für SLFs wie BDF lieferbar.
Ja ,dies ist ein eindeutiges Lob für ein ausgezeichnetes Produkt, das genau das tut, was die Werbung verspricht!
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Ein weiteres innovatives Schaftsystem, allerdings derzeit nur für SLFs zu haben, ist das Comfortech System der Fa. Benelli:
Ein mit flexiblen Elementen versehener Schaft, der damit in sich nachgiebig wird und die Rückstoßimpulse aufnimmt.
Es kompensiert perfekt den etwas härter empfundenen Rückstoß der Inertia_Selbstlader, deren Repetiermechanismus auf dem Rückstoßimpuls basiert…im Gegensatz zum Gasdrucklader, der mit Restgasmenge repetiert.

Wobei wir auf der Suche nach der Rückstoßbeherrschbarkeit beim Waffensystem angekommen sind .

BDF, DF, und RF sind bauartbedingt nur begrenzt in der Lage den Rückstoß maximal zu reduzieren.

Vorurteilsfrei betrachtet, ist die moderne selbstregulierende Selbstladeflinte allen anderen Konstruktionen weit überlegen, wenn Rückstoß und dessen Verarbeitung als Maßstab angelegt wird.
Einfach und ohne Kosten können die Schäfte vom Schützen selbst „auf Maß“ gebracht werden .
Vor allem nützt der Mechanismus der Waffe selbst, Gasdruck und Federsysteme um die kinetische Energie des Rückstoßes, in eine produktive Aktion (Nachladen) umzusetzen.
Wie das im Einzelnen und in der Unterscheidung von Rückstoßlader,Inertiabasuerter SLF und Gasdrucklader funktioniert liest man hier: Flintenblog

und mit allem was man über diese Waffenart wissen muß HIER (wieder mal der Flintenblog)
War es zunächst nur ein Abfallprodukt der Konstruktion ,dass sich die Flinte ohne „Kick“ schießt, integrieren heutige Konstrukteure der drei großen Hersteller mit B im Namen ,ganz gezielt diese Eigenschaft in das Pflichtenheft ihrer Waffen.

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Die Werbung ist voll von Tabellen und Diagrammen , die bei jeder SLF und jeder Schaftvariante die jeweilige Überlegenheit gegenüber den Mitbewerbern zeigt.
Nun sind diese Tests natürlich unter Laborbedingungen entstanden, welche vielleicht nicht immer objektiv sind…aber so ist Werbung nun mal.
Dennoch ist die geringe Impulsbelastung für den Schützen gegeben.
Wie diese im Einzelfall jedoch empfunden wird, kann nur der praktische Test des Käufers zeigen.
Die Rückstoßempfindlichkeit des Schützen ist immer subjektiv…genau so, sollte auch die Kaufentscheidung ausfallen.

Dies betrifft auch eine andere technische Veränderung an der Waffe:
Den Lauf und seine Innenballistik.

Auch durch den Lauf ist der Rückstoß beeinflussbar.
Flache Übergangskonen und überbohrte Läufe sind seit langem im Gespräch (und Werbung) für die Eigenschaft, „sanfter“ zu schießen.
Messbar ? Jein!
Spürbar? …auch hier sollte der praktische Test durchgeführt werden
…auch hier schlägt das persönliche Empfinden jede bunte Tabelle.

Man bedenke dabei: Die Rücksstoßkräfte können nicht verringert werden!
Sie können ,sehr in Maßen, als Empfindung des Schützen geändert werden:
Vom „Schlag zum Druck“.
Dazu dienen innenballistische Veränderungen (Überbohren,flache,lange Konen etc.) und die Munitionskomponenten

Die letzte Komponente im Versuch den Rückstoß zu kontrollieren ist die Munition.

Man wähle zum passenden Kaliber die Vorlagen, welche jagdlich oder sportlich relevant sind.
Nun teste man ausgiebig!
Dabei wird man feststellen, dass es durchaus Patronen gibt, die mit gleicher Vorlage weicher schießen als andere.
Verantwortlich sind die Zwischenmittel und der Hülsenaufbau.
Bekannt und beliebt bei Schützen mit hohem Verbrauch sind z.B. Patronen mit dem sogn. Gordonsystem ,dass sich vom herkömlichen Patronenbau abhebt.
Gut und auch deswegen nicht billig.

Wer sich wundert, dass sich Patronen mit Filzpfropfen härter schießen, als zeitgemäße Munition, sollte sich daran erinnern, dass man sein Auto heute auch nicht mehr mit einer Kurbel startet. 🙂
Jeder weitere Kommentar zu diesen Patronen ist überflüssig.

Zusammengefasst sei gemerkt:
Rückstoß ist eine physikalischer Impuls der unvermeidbar ist, aber umgelenkt und genutzt werden kann.

Rückstoß wird auch subjektiv empfunden, je nach der Konstitution des Schützen.

Rückstoß kann gefährlich sein, wenn medizinische Indikationen vorliegen.
Rückstoß ist aber nur in seltenen Fällen ein echtes KO Kriterium für das Schießen .

Rückstoß kann beherrscht werden, wenn die Waffe konsequent an die Bedürfnisse des Schützen angepasst wird.

Rückstoßempfinden ist kein Zeichen von Schwäche, seine Beherrschung mit technischen Veränderungen, nur ein Zeugnis für den Schützen, sich mit seiner Waffe auszukennen.

„Die Flinte ins Korn werfen“ ob des Rückstoßes, braucht niemand.

Man analysiere das Problem,suche Lösungen,mißtraue plumper Werbung (auch der versteckten) und probiere verschiedene Lösungen…
am Ende steht die neugewonne Freude am Flintenschießen ohne blaue Flecken aber mit dem „killed recoil“
bunduki

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