ZZ…Helice…Electrocibles…das andere Flintenschießen

Trap, Skeet,Doppeltrap, Compak und Jagdparcours …? alles bekannt!

Ok. Mal was neues?

Etwas ,das anscheinend so schwierig ist, dass nicht 100 oder 200 Tauben nötig sind, den Sieger zu bestimmen….?
Etwas ,was allerhöchste Konzentration erfordert und auch den Mut um hohe Einsätze zu schießen…?
Preisgelder in vier und fünfstelliger Höhe …?

Willkommen in der Welt der Elektrotauben .

Was bei uns nur in einem kleinen Nest in Süddeutschland verschämt ausprobiert wird, ist rund um das Mittelmeer eine der beliebtesten Sportarten mit der Flinte.
Zwar wachen verschieden Stände in DE auf und haben sich mal eine! Wurfmaschine geleistet, doch um diesen Sport regelgerecht auszuüben braucht’s mindestens 5 Motoren und einen Haufen Elektronik.
All das kostet und wer will bei uns noch investieren…

Worum geht’s?
Ein Schütze steht zwischen 25 und 30m hinter 5/7 oder 9 Boxen die Elektromotoren enthalten.
Jede Maschine bringt einen 28cm großen Propeller auf Touren.
Ein Zufallsgenerator entlässt eine dieser Propeller der nun vollkommen unvorhersehbar davon flitzt.
Jeder kleine Windhauch ändert die Flugrichtung…das Ding kann schnell steigen, oder flach am Boden dahinhuschen,nur um dann plötzlich im Bogen hochzujagen…alles ist möglich.

Der Schütze beschießt das Ziel so, dass der separierbare weiße Kern des Propellers in einem Bereich von21m vor der Wurfmaschine zu liegen kommt.
Eine Serie besteht meist nicht aus mehr als 20 Zielen

Die offiziellen Regeln gibt’s bei der FITASC oder (wo sonst?) HIER im Flintenblog.

Der ulkige Name ZZ kommt von Zinc Zurrito .Zurrito war eine beliebte Taubenart zum Lebendtaubenschießen und hier kam nun die erste Variante mit Propellern aus Zink.

Es ist kein Sport für Hektiker und keiner für Schießanfänger; er taugt nicht für Leute, die das Gefühl brauchen, am Schießtag mit 480 Tauben was geleistet zu haben.

ZZ ist ein Sport der mediterrane Gelassenheit erfordert UND eine gewisse Abgeklärtheit der eigenen Schießkunst gegenüber.

Der Wettkampf ist der Nerventest und wer ZZ ohne den Vergleich schießt, versäumt den Nervenkitzel, der alles ausmacht.

Geschossen wird das ganze in durchaus gepflegtem Ambiente wie zum Beispiel HIER
oder HIER
Wer auf einer Urlaubsreise ins sonnige Italien am Gardasee Station macht, und das sollte man, da Gardone so nahe ist, kann auf dem bekannten Schießplatz von Ghedi diesen Spass ausprobieren.

Benötigt werden eine Flinte, die gut im Voranschlag schiessbar ist, mit offenem Choke für den ersten und engem Choke für den zweiten Schuß.
Die Patronen haben eine 36 g Vorlage. 😉

Das ZZ Schießen findet auch in England immer mehr Anhänger, die mangels eigenen ZZ Ständen oft in Gruppen auf italienischen, spanischen und portugiesischen Ständen der Urlaubsregionen auftauchen.
Eine gute Methode der Völkerverständigung.

Ursprünglich als Ersatz für das Lebendtaubenschießen erfunden, verdrängen die Helices nun auch in Spanien immer mehr das fast regelgleiche Schießen auf lebende Ziele und helfen so dem Sport dort ein besseres Image zu geben. Dabei helfen auch die sich immer mehr angleichenden Preisgelder,

Wenn Sie das erste Mal auf einem guten ZZ-Stand sind, werden sie sich ob seiner windigen
Lage wundern.
Doch der Wind ist das Salz in der Suppe. Je unberechenbarer, umso besser!

Nehmen Sie sich Zeit, üben Sie sich in Geduld und genießen Sie entspannt die Wartezeit bis Sie an der Reihe sind. Ungeduld und Hektik sind verpönt…und werden unverzüglich mit Fehlschüssen bestraft.
Lassen Sie sich nicht auf Wetten ein; Die sind was für Eingeweihte und Könner.

Wer weiß, wer begabt dafür ist, wird oft zum Semiprofi und verdient sich so sein Urlaubsgeld…allerdings muss er es erst mal können, das Nervenspiel mit dem Propellerchen

Bunduki

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