Booklist …Vol.4

Egal ob’s die Technikfreaks sind, die jede Schraube, jede Nut und jede Gravurart identifizieren wollen, oder diejenigen denen jagdliche Flinten-Historie wichtig ist.

Die Sammler mit den überquellenden Tresoren, wie die Industriegroupies mit den 1001 Visitenkarten ,sie alle wollen lernen…

OK….jaaaa, ist ja schon gut…Es gibt auch die, die eh schon alles wissen, es laut und überdeutlich verkünden und mit den schöner Worten „ ich – mir – meiner –mich „ durchsetzen und allen gehörig auf die Nerven fallen…aber über die Omnipotenz der Impertinenz und die Omnipräsenz durchs Internet kann man Schmunzeln, nur ernst sollte man diese Dünnbrettbohrer niemals nehmen.

Entlarven der „Allwissenden“ ist ein feiner Spass…und dafür hilft es, Wissen anzusammeln welches über Biertischgeplapper hinausgeht.

Darüber hinaus gibt’s ein paar Bücher, die sind einfach eine reine Freude betrachtet zu werden.
Eines davon ist:

WINCHESTER SHOTGUNS
By Dennis Adler

Ein opulent bebildertes Buch über die Winchester Flinten.
Von den ersten Repetierern über das legendäre Mod 21 zu den famosen BDFs .
Informativ für den Sammler und kurzweilig für den Flintenfreund…
Wußten sie, dass es eine Coca Cola-flinte gab? Wo wurden die berühmten BDFs hergestellt?
…in Spanien,in Italien in Japan ?…was verbirgt sich hinter Olin Kodensha ?
Tolle Bilder, sehr gute Texte… von vorn bis hinten lesenswert.

Im Laufe eines Schützenlebens begegnet einem immer wieder die Diskussionen über Stilform und Schwungtechnik.

Einfach sich da rauszureden und schlicht zu faseln: „alles gleich… alle schreiben ab“.
Dies bescheinigt eigentlich nur, sich nicht informiert zu haben, denn unser Sport hat sehr wohl eine lange und facettenreiche Entwicklung hinter sich, die, so behaupten manche, noch nicht endgültig abgeschlossen sei.

In unseren Breiten gilt Robert Churchill mit seinem Buch DAS FLINTENSCHIESSEN zu den meistgelesenen, aber deutlich überbewerteten Autoren. (kein Wunder, weil’s sonst kaum was gibtauf deutsch)
Seine Technik war schon zu seinen Lebzeiten immer sehr umstritten, bot sie doch hauptsächlich den „kleinen Dicken“ Vorteile und das auch nur in sehr eng umgrenzten Jagdsituationen.
Dazu kommt dass seine Technik auch „seine“ Flinte XXV promoten sollte,deren Ursprünge wohl eher auf der anderen seite des Atlantiks zu suchen ist.
Das Orginal:

CHURCHILL’S GAME SHOOTING.
Robert Churchill revised by Macdonald Hastings
…ist dennoch lesenswert, wenn und weil man Schlüsse daraus ziehen kann.

Sein Nachfolger und Biograf M. Hastings verfasste übrigens auch ein Buch:
THE SHOTGUN
Macdonald Hastings
Sollte in keiner Sammlung fehlen.

Derjenige, der unser heutiges Schießen mehr als jeder andere beeinflusste, war der große Percy Stanbury. (bei uns fast unbekannt, weil nie übersetzt)
Kein Stil war je eleganter, keiner war je universeller …
An einer der größten Schulen Englands wird „the stanbury“ noch heute fast unverändert gelehrt…und dies besonders erfolgreich für Schützen die noch die klassische Art der Flintenjagd betreiben.
Seine Bücher sind Kult und die Basis auf der fast alle modernen, zumindest aber alle erfolgreichen Schießtechniken basieren.

SHOTGUN AND SHOOTER
Percy Stanbury

CLAYPIGEON MARKSMENSHIP
Percy Stanbury

Auch Peter Blakeley war von frühester Jugend dem Stanbury Stil ausgesetzt und verarbeitet Elemente in seiner Ausbildung.
Sein erstes Buch ist längst ein Klassiker, weil Detailversessen und sorgsam, das Flintenschießen und seine Bewegungsabläufe analysiert werden.

SUCCESSFUL SHOTGUNNING
Peter F. Blakeley

Nun, in seinem neuen Werk verlässt er die Analyse und beschreibt „seinen“ Weg.
Seine „Ziffernblattmethode“ und seine Schlüsse zum Vorhaltemaß sind umstritten ,
aber nicht uninteressant und ,da umsetzbar, zu diskutieren.

YOU’R BEHIND IT !!
Peter F. Blakeley

Wer bei all den englischen Büchern übrigens mal ein Nachschlagewerk der Fachbegriffe sucht, ist hiermit nicht schlecht beraten:

THE SHOTGUN ENCYCLOPEDIA
John Taylor

Das Flintenschießen wurde maßgeblich in England entwickelt. Dabei flossen vor allem die Erfahrungen der Flintenlehrer aus den inseltypischen, formalen Treibjagden ein.
„The looks of it“ waren wichtig, ebenso die gesellschaftlich korrekte Kleidung zu tragen und die stilgerechte Flinte zu benutzen.

Den pragmatischen Erben der Teeparty sind solche Betrachtungen fremd, solange sie nicht ein übervolles Bankkonto in die alte Welt zum Jagen treibt.
Bis dahin zählen Spass beim Schießen und Freude am Treffen.
…und so war’s mal gemeint…

Aus diesen Gründen wurden Gil und Vickie Ash zu den beliebtesten und erfolgreichsten Flintenlehrern Amerikas.

Fast wie Stars führen Sie ihr Schulungsimperium und bringen laufend Bücher sowie DVDs auf den Markt.
„Locker vom Hocker“ geht’s bei ihnen zu…nichts ist verhasster, als der erhobene Zeigefinger und recht hat, wer trifft. Dass dies auch leicht und ohne stiffer upperlip oder lodige Halaliblasiertheitgeht, beweisen Sie Hunderten von Schülern jedes Jahr.

Sehr locker und sehr humorvoll ihr Standardwerk:

IF IT AIN’T BROKE – FIX IT!
Gil and Vicki Ash

Ein Buch, dass auf die Psychologie der Wettkampfschützen abzielt, aber auch den nervösen
„ich mag keine Zuschauer“ Schützen gute Dienste leistet:

YOU GOTTA BE OUT OF MIND
Gil and Vicki Ash

Nur in Amerika gibt’s eine reguläre Telefonhotline für Flintenschützen.
Sorry, stimmt nicht, so was gab’s auch mal bei uns, wurde aber nach 2 Jahren wieder engestellt.. 😉
Zurück zu den Ash’s
Denkwürdiges und humoriges, ebenso wie sehr quer Gedachtes kommen in solchen Telefonhotlines zu Tage.
Gil und Vickie haben’s notiert und es ist großartig:

THE COACHING HOUR CHRONICLES Vol 1and 2
Gil and Vicki Ash

Nicht alle dieser Bücher sind im normalen Buchhandel erhältlich.
Hilfreich sind Versender und Antiquariate.
Für einen Link besonderen Dank an unseren Freund F. nach Österreich… 😉 eine Fundgrube:
Coch-Y-Bonddu Books

Der Rest der Bücher ist leicht zu ergoogeln…