Tempi passati…die guten alten Zeiten…Bücher zum Schmökern Booklist Vol.9

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Alte Bücher , alte Flinten, alte Tschentschen und alte Freunde…irgendwann sind’s alle weg und ohne sie ist’s Leben fad.

Nun werden Tschentschen (z.dt. olle Meckerköpppe) und Freunde immer seltener werden ,doch alte Flinten gibt’s en masse.

Zugegeben, die meisten sind ebenso überflüssig (wie falsche Freunde), wie schlecht gepflegt und die, welcher der Aufmerksamkeit (wie echte Freunde) wert sind, sind teuer und rar…gilt eben für Freunde wie für Flinten !

Und wenn man nicht ein von ehelicher Rechtfertigungspflicht befreiter Sammler mit fettem Portfolio ist, dann bleibt’s bei den alten Flinten eben beim Anschauen.

Macht ja nix, denn man kann nicht alles haben , sagt meine Frau und meine Bank…grrrrr

Aber Lesen, das wird ja noch erlaubt sein ! und so wenden wir uns mal einigen Büchern zu, die man getrost als amüsanten Einstieg in die Nostalgie bezeichnen kann.

Zunächst ein dicker Band mit über 700 Seiten.
Klassischer geht’s nicht!
Der Reprint eines der grundlegenden Standardwerke der Waffenliteratur.

W.W.Greener “ the gun and ist development.”

1910 verlegt und bis heute hochinteressant, schreibt Greener manchmal sogar recht launig alles auf, was ihn zum Thema Waffe einfällt.
Und weiß Gott , dem Mann ist viel eingefallen. Seine Erfindungen sind Legion.
Besonders seine Untersuchungen zu Schrotstreunung, shot-stringing etc. haben später Leute wie Bob Brister schwer beeinflusst und zu ihren Experimenten angeregt.

Ein tolles Nachschlagewerk Hoher Schmökerfaktor und dazu als Reprint äusserst bezahlbar.

Waren die alten Bilder beim Greenerbuch schon tw. lustig ,aufklärend und lehrreich, wird’s beim nächsten Buch schon üppig
und dicht illustriert.
Endlich wieder gebraucht über diverse Quellen zu erhalten:

Der alte ALFA Katalog von 1911 „arms of the World-1911“

Alles was der Weltenbummler, Jäger, Kolonialist und Radfahrer damals brauchte.
Scheintotpistole, Drilling, Gulaschkanone, Winchester für den Farmer und Vorderlader für die unterpriviligierten „Ethnien“ (neuster polititsch korrekter Begriff seit Willemsen im Kulturkanal Olympia kommentiert)

Eine Fundgrube herrlicher Schätze, ein bisschen wie Karl May , nur eben wahrer…

Aus der gleichen Zeit, (aber wahrer! 😉 ) stammt eines der aufregensten Jagdbücher aller Zeiten.
“The man eaters of Tsavo” von J.H.Patterson

Wer den Film (jetzt wieder aufgelegt als DVD)gesehen hat, muß das Buch lesen.
Die Geschichte DER Löwenjagd.
Leider ist die deutsche Ausgabe nur schwer verfügbar.

Ein paar Jahrzehnte später, erschien 1940 vom Waffenhaus Stoeger der jährliche Katalog der bis heute Waffenfreunde in der ganzen Welt, jedes Jahr aufs neue erfreut:

1940 Shooters Bible

Der damalige Katalog von 1940, der im Reprint erhältlich ist, beweist, dass die meisten Erfindungen die uns clevere Marketingstrategen heut verkaufen wollen ,damals schon bestanden.
Waffen Munition, Kleidung, Medallien, Büchsenmacherwerkzeug…rund alles, was der Markt hergab, ist hier bebildert und beschrieben.
Für Flintenschützen eine wunderbare Gelegenheit Werte zu vergleichen, und davon zu träumen, solch perfekte Einkaufsmöglichkeiten heute zu haben… 😉

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Wie Jäger damals „getickt“ haben, zeigt ein Buch, dass das Flintenschießen des Autors nur anreißt.
Elmer Keith „Hell,I was there“

Doch was für ein Autor. Nicht dass er besonders gut schreiben konnte.Nein, es erscheint alles etwas holprig und sehr amerikanisch.
Doch was der Mann alles erlebt hat, versöhnt mit so manchem literarischen Holperer und puritanischen Aussagen.
Eine Zeit wird lebendig die ebenso fern ist, wie der „real wild west“ für uns exotisch ist.

Wer nun nach all der Nostalgie lust auf alte Waffen bekommt,im Geschäften und im Netz stöbert,dem stellt sich die Frage nach Wert und Preis der entdeckten Schätze.
Aufschloss gibt seit Jahren das Buch

„Blue Book of Gun Values“ von S.P. Fjestad, jetzt in seiner 29 Ausgabe.

Auf über 1200 Seiten werden Waffen aller Art und Welt aufgeführt und mit gestaffelten Werten jeh nach Erhaltungszustand versehen.
Mag auch der Gebrauchtwaffenmarkt jedes Landes seine eigenen zu berücksichtigenden Wertigkeiten haben, so ist das Blue Book eine sehr gute Richtlinie bei der Recherche nach einer gebrauchten Waffe.
Besonders die 2 Zustandsbewertungssysteme am Anfang, sollten hier einigen Verkäufern und arglosen Käufern von Uraltschrot, zu denken geben.

Wer dann kauft, dem fehlen oft Teile oder Gebrauchsanweisungen oder die unverzichtbaren
Explosionszeichnungen
Hier bei Numrich Gun Parts sind schon viele fündig geworden.

Also ran an die virtuellen Bücherregale und ab in die Vergangenheit…

Bunduki

Ps.:
danke an @Clarms für seinen tollen Buchtip ob des ollen Greener

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