Bundukis Cordoba–pool-shot…eine Flinte, sieben Unbekannte

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Im Zuge der Cordoba trainings haben wir immer wieder mit kleinen Wettkämpfen experimentiert.
Herausgemendelt hat sich jetzt ein Flintenspiel, das wir bescheiden
Bundukis Cordobapool nennen, in Anlehnung an poolshot und das Cordoba training.

Bei unseren Argentinienschützten ist das so gut angenommen worden, dass ich es nun auch ins reguläre Event-programm übernommen habe und bei Nachfrage organisiere und durchführe. **siehe Nachsatz

Wie’s geht? Ganz simpel.
Man nehme einen Compak oder Parcoursstand mit mindestens 5 Wurf-Maschinen (idealerweise 7 Maschinen) dessen Leitung den Stand für dieses Schießen genehmigt.
Welche Maschinen benutzt werden, bleibt der Fantasie der Veranstalter überlassen.
Bodenziele ,aber auch Teal haben sich als wenig integrierbar gezeigt.Mini und Midi Tauben und Chandell sind das Salz in der Suppe!Extrem weite Tauben sollten unterbleiben.Wichtig ist, der unterschiedliche Ansatz/Stil für unerschiedliche Tauben.
Soll heißen : nicht alle Tauben sind mit ein und dem selben Schießstil schießbar!

Ferner benötigt man mit der Selbstladeflinte vertraute Schützen, die allesamt über Waffen OHNE Plug und idealerweise mit Magverlängerung verfügen.
Jede Waffe muß mit Sicherheitsfahne ausgerüstet sein!
Eine, in dieser Art des Schießens erfahrene Person, sollte als Aufsicht und Puller zur Verfügung stehen.
Als Schiedsrichter genügen die Anwesenden, wenn sie sich trauen…wenn nicht, sollten sie nicht schießen.

Das Schießen wird auf der mittleren Platte beim Compakstand, beim Parcours auf der einfachsten Position begonnen.
Geschossen wird nur einzeln.

Sicherheit steht an erster Stelle, deswegen zunächst:
Kein weiterer Schütze befindet sich neben oder hinter dem Schützen.
ALLE anderen Waffen sind abgestellt!
Die Waffe wird entladen mit Sicherheitsfahne auf den Stand gebracht und erst nach Freigabe der Aufsicht geladen.
Nach dem Schießen muß der Schütze den leeren Zustand der Waffe und des Magazines der Aufsicht zeigen, die Sicherheitsfahne einlegen und darf erst nach dem hörbaren OK (Waffe sicher!) der Aufsicht, den Stand verlassen.

Geworfen werden in der ersten Runde zuerst drei Serien mit 5, dann 6 und dann 7 Tauben auf Schuß.D.H. direkt beim Brechen des Schusses wird die nächste Taube ausgelöst.
Die Waffe ist dabei pro Serie mit 7 Schuß geladen.
Die Tauben werden „unbekannt“ geworfen, also ohne eine bekannte Reihenfolge.
Eine Taube doppelt zu werfen ist möglich, manchmal notwendig wo die Menge der Maschinen dies fordert, sollte aber vorher mit allen Teilnehmern abgesprochen werden und muß dann bei allen Teilnehmern entsprechend geworfen werden.
Die Reihenfolge der Tauben ist bei jedem Schützen unterschiedlich, ein System darf nicht erkennbar sein.
Bewährt haben sich Wurfmenues für den Puller, die vorher von den Schützen ausgelost und zugeordnet werden.
Wichtig ist dass keiner benachteiligt oder bevorzugt wird und Keiner sich ausrechnen kann was er für Kombinationen bekommt.

Die zweite Runde besteht nur noch aus 7 Tauben für 7 Patronen und beinhaltet pro Serie eine Simultandoublette .D.H. alle Tauben auf Schuss und 2 davon gleichzeitig.

Die dritte Runde von 7 Tauben beinhaltet 2 Simultandoubletten, die vierte Runde 3 Doubletten und nur noch eine Einzeltaube.
Ladehemmungen unterliegen der jagdlichen Realität: Pech gehabt, wenn’s mit durchladen nicht weitergeht !
Alles ohne Abrufen,Winkespielchen oder ähnliches und selbst die Simultandoubletten folgen dem vorangegangenen Paar auf Schuß.

Man kann das ganze nach KO System werten oder je Runde unterschiedliche Punkt-Wertungen pro Taube geben.
Das ganze ist natürlich sowohl ausbaubar wie zu vereinfachen,…je nach Geschmack und Können.

Auch hat sich der „Cordoba pool shot“ als äußerst amüsant erwiesen ,wird es mit Schwesterflinten und Flintenspanner geschossen.
Allerdings ist es bei uns sehr schwer, genügend kompetente Leute zu finden, die dem Stress des schnellen Waffenwechselns gewachsen sind.

Kontrolliert und diszipliniert durchgeführt ist’s eine „Heidengaudi“ und ein auf hohem Niveau angesetzte Bestätigung der eigenen Flintenkompetenz.

Wichtigste Maxime bei diesem Schießen ist die Kontrolle:
Über das eigene Temperament , die Nerven und natürlich über seine Waffe
Die Selbstbeherrschung, in bestimmten Bereichen des Sichtbereiches zu schießen in anderen nicht und sich dem Rythmus der Tauben nicht anzupassen, sondern ihn zu bestimmen, ist ausschlaggebend.
Gewinnen wird immer der, welcher die Schußzonen und die Nerven beherrscht.

Ist das nun Sport oder jagdliches Training ?
Sicher ist…“dummes Zeug !, Ballerei! und …nicht dem Jagdethos entsprechend !“ …wird bei manchen sofort hervorblubbern.
…und bei den Amateurjuristen natürlich die kompetente Melange von Jagdrecht,Waffengesetz , Standordnung und Horoskop im klaren Satz: „…is verboten! basta.“

Zu bedenken sei, dass dies hier höchste Waffenbeherrschung gefordert ist , die dann in wesentlich abgeschwächter Form, im jagdlichen Alltag nicht ungelegen kommt.

Kann das jeder schießen?
Nein, das ist nichts für Anfänger, nichts für Leute, die schon die Handhabung einer Kipplaufwaffe überfordert…und nichts für schießgeile Whannabees.

Es ist was für Leute, die ihre Grenzen ausleuchten wollen und die auch bescheiden genug sind, über ihre Fehlschüsse zu lachen.

Und zur Jagdlichkeit…man muss nicht in Argentinien jagen um gut schießen zu lernen

Man kann nämlich nicht gut genug schießen…das meinen auch tausende angeflickter Vögel jedes Jahr. 😉

Bunduki

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Komplett organisierte Cordoba Pool-Schießen werden von uns auf Anfrage für Gruppen in DE ,IT, und ES auf ausgewählten Schießständen durchgeführt. Natürlich auch mit maßgeschneidertem Rahmenprogramm,Hotel und Catering.
Wenn Sie selbst solche Schießen auf Ihrem Stand durchführen wollen, beraten wir bei Organisation und Layout.

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