Weißwurst, Brezen, 850 Jahre fast ein Dorf …und Jagdparcours im grünen Dschungel

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Ferien in Bayern
Da sich ein richtiger Bayer, speziell ein Münchner, jetzt ohnehin am Gardasee zur Sommerfrische und ein paar Elektrotauben aufhält , ist endlich in der Stadt Platz für Amerikaner, Japaner, Franken, Araber und natürlich auch unsere liebsten Gäste, die Preissn von nördlich der Stadtgrenzen (natürlich Ingolstadts).
Biergärten und Museen,Festivals und Events, alle feiern 850 Jahre Millionendorf…nur den Einwohneren ist’s herzlichst wurscht.
Den restlichen Bayern ebenfalls, denn die sind bekanntlich gerade damit beschäftigt, in Lederhose und mit Laptop die Heuernte für ihr liebes Rindvieh einzufahren, oder in Bergwachtuniform das Jodelstudium zu unterbrechen, um ein paar stöckchenbewehrte Fitnessgreise aus den Felsen zu bergen.

Sommer in Bayern kann so schön sein.
Weißwurstfrühstück im Biergarten, allüberall grinsende Internationalisten mit Verständigungsschwierigkeiten „ Hai, Hai ,arrigato , ja wo samma?“,… naturbeflissene Echtsportler jenseits der Lebensendzeitmitte, die mit gestählte Krampfaderhaxen über Edelweiß- und Enzianbestandene Almen dem „Boandlkramer“ (Humanrestmülldisponent) davon hetzen…
Dazu das sonore Knattern der Rettungshubschrauber in den Bergen und das heitere Champagnerkorkengeknalle am Starnberger See…dem Elysium der arbeitsbefreiten, zugroasten Beutebayovaren .

Fleißig war die Stadt mit ihrem Jubeltagen und dem passenden Programm.

Aber nur deswegen braucht man nicht an die Isar zu fahren. Auch ohne Jubiläum gibt’s in München viel zu sehen. Abseits der possierlichen Vorstellungen der omnipräsenten „der Papsi werds scho zahlen Bussis“ in ihren überteuerten „locations“ gibt’s prachtvolles Kulturprogramm, herzige Biergärten und natürlich ein wunderschönes oberbayrisch barockes Umland .
Ein echter Münchner gemeindet natürlich das 150 km entfernte allgäuschwäbische Hohenschwangau mit dem Kitschpalast vom Kini ebenso ein, wie den Chiemsee mit ebensolchem Bauwerk…doch sollte der werte Reisende sich aus Zeitgründen erstmal auf die eigentliche Umgebung der Stadt freuen.
Dort findet jedes Tierchen sein Pläsierchen, wie schon der altbayrischer Dichter Zille sagte.

😉

Zu den Pläsierchen gehört natürlich auch das Tontaubenschießen

Neben der gegenwärtig als Baustelle verwaisten Olympiaschießanlage

und einem BJVstand im Süden von München

gibt’s eine kleine aber sehens- und erlebenswerte Parcoursanlage südwestlich der Stadt im Landkreis Fürstenfeldbruck.

Der Jagdparcours Bayern

genaue Lage

ist eine der ältesten, wenn nicht die älteste Parcoursanlage Deutschlands.
Als einer der wenigen rein kommerziellen Stände , kamen von hier schon Impulse zum jagdlichen Parcours-schießen, als es diesen Sport in DE eigentlich noch gar nicht gab.
Es ist keine FITASC_Anlage mit hochtechnischen Tauben, sondern ein klassischer Schießgarten, wie man ihn in Frankreich und England bis zum WK 2 sehr häufig antraf.
Das heißt für uns heute: überwiegend sehr jagdnahe, kurze Tauben. Die richtige Übung, wenn man sich im Herbst nicht auf heimischen Jagden ebenso blamieren will, wie es andere tun.

Für den Parcoursportler wird es interessant, wenn diese teilweisen sehr schnellen (und einige sehr verwinkelte) Tauben zu Doubletten kombiniert werden. Dann wird’s schon recht „Fitasc“!

Der ganze Stand ist eine einzige, große stark bewachsene Insel inmitten flacher Voralpenfluren. Durch diese Insellage ist auch ein Ausbau mit langen Tauben und neuen Standplätzen nicht möglich. Schusswinkel und Weiten sind vorgegeben .
Dennoch ist man dabei, neue Präsentationen anzubieten. Neue Standplätze auf den 4 Parcouren bieten neue Kombinationen an und die Natur tut ihr eigenes dazu , das ganze sehr jagdlich aussehen zu lassen.
Fast schon ein bayrischer Dschungel, herrlich dicht bewaldet und eine Augenweide sind die Bepflanzungen deren Erhalt und Pflege viel Mühe und Zeit in Anspruch nehmen.

Es ist eine der letzten „charmanten“ deutschsprachigen Schießanlagen, seit sein österreichisches Pendant in Sommerein geschlossen wurde.

Das es diesen Stand immer noch gibt, ist der Erfolg von Doris Grauer , einer Frau, die allen normalen Widrigkeiten die einem Schießstandbetreiber begegnen, seit vielen Jahren trotzt und die nun auch den unsinnigsten Attacken weiter wacker begegnet. Bayrische Sturheit? Nein, schwäbisches Beharrungsvermögen !

Neben Teal, Segel, Hasen , den normalen Tauben Anschußscheibe und einigen Kugelständen gibt’s aber auch einen richtigen bayrischen Biergarten mit den alpenländischen Grundnahrungsmitteln : Weißwurst, Leberkäs ,Schweinsbraten und dunklem Weisbier…womit sich der Kreis zum Urlaub in Bayern wieder schließt.

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Der Stand ist leider nur an drei Tagen in der Woche geöffnet, was auch erklärt, dass er als kommerzielles Unternehmen wenig Spielraum für Schnäppchen hat.
Die Munition muß vor Ort gekauft werden, doch wer darüber schimpft, sollte bedenken, dass der Unterhalt einer solchen Anlage, Personalbedarf und eingeschränkte Öffnungszeiten einen hohen , auch finanziellen Aufwand, erfordern.
Solch aufwendige Schießstände , bei immer weniger Schützen zu erhalten, ist eine Last ,die sich viele in der Vollkaskomentalität lebende Schnäppchenjäger nicht mehr vorstellen können.

Es ist Ferienzeit in Bayern, also eine feine Gelegenheit den Parcours mal auszuprobieren.
Dieser Stand hat außer Januar das ganze Jahr geöffnet und gerade vor der Herbstjagd, wird man hier, schon vom Wald-Ambiente her, auf die kommenden Jagden eingestimmt.

Natürlich werde ich, auf Anfrage, auch auf diesen Stand sowohl unser Herbstjagdtraining, als auch unseren Schnupperparcours durchführen..

Schöne weiß blaue Ferienzeit

Bunduki

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