wertes Wild ,Wildwert,Übungswert…?

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Wiedermal ist in einem Forum die alte Diskussion ob Parcours oder DJV-schießen wahrlich jagdlich ist ,ausgebrochen.

Ich persönlich halte Übungs- Schießen per se für jagdlich notwendig, selbst wenn es so dilletantisch durchgeführt wird, wie bei uns.
Warum?

Weil wir es dem Wild schulden!

JEDE Kreatur auf die wir schießen hat es zumindest verdient,dass der Schütze sein Handwerkszeug bestmöglich bedient.

Dieses Argument wird auch von der Jägerschaft fast geschlossen (zumindest verbal) übernommen…woher sonst das Gerede von der Waidgerechtigkeit?
Die Praxis sieht aber anders aus.

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Es scheinen sich da unterschiedliche Wertigkeiten eingeschlichen zu haben und da wir es uns angewöhnt haben,Wertigkeiten,auch die unsinnigen,mit Theorien zu untermauern ,steht bald wieder eine neue Mauer in Deutschland:
Die Mauer die Niederwild (ausser dem heiligen Rehbock) von allen anderen Arten abgrenzt, nur weil es die Frechheit besitzt weniger zu werden.

Wie sonst ist es zu erklären, dass Schießübungen in den Schießkinos en vogue sind, der Besuch des Flintenparcours oder des TT Standes, aber mit oberpeinlichen Ausreden bundesweit vermieden wird.
Im einen,liebe Freunde, geht es um die wilde Sau,das edle und letzte wilde , wehrhafte Tier in unserer Heimat,das nun markig bekämpft werden muß und wo ein Mann noch tut, was ein Mann tun muss.

Auf der anderen Seite der „Mauer“ lümmelt Federvieh und Mümmelgetier,darbt zwar an immer schlechter werdenen Biotopen, ist aber immer noch hartnäckig vertreten und trotzt Umweltbelastungen,Autobahnen und lausiger Hege sprich Wildmanagment.

Persönlich beleidigt gibt sich der Waidmann aber, dass sich das animalischproletarische Gesocks nicht mehr so in Massen schießen lässt ,wie in Opa Heinrichs Erzählungen und Onkel Honnies volkseigenen Feudaljagden.

Dabei gibts auch in DE viele gute Niederwildjagden…dort wird aber auch Niederwild Hege vom intensivsten betrieben weil die Beständer ihre Freude an solchen Revieren und Jagden haben .
Dort weiß man auch ob des Aufwandes in manpower und Geld die notwendig sind, solche Reviere zu unterhalten.
Habe letztes Jahr solche Reviere im Rheinland gesehen und war schwerst beeindruckt,ob des Engagements der Revierinhaber.

Wie oft,verblendet die heiße Luft der Dampfplauderer am Stammtisch auch hier den klaren Blick.

So wird weiter gefaselt: „die rückgängigen Niederwildstrecken“ gebieten scheinbar nicht mehr, den Flintenschuß zu üben.
Nix als faule Ausreden von übungsfaulen Leuten, die besser gar nicht jagden.

Ein Blick auf die Statistik des DJV genügt allerdings die Luft zu klären:

Jahresstrecken 2006/2007

Die Niederwildstrecken/Flintenwild allein belaufen sich auf ca. 2,4 MIO stück
Die Schwarzwildstrecke auf 287.080 Stück
D.H. ein Stück Schwarzwild ist 8 mal mehr wert als ein Fasan,denn für den einen muß geübt werden,für den anderen nicht.

ich mag das Pathos der grünen Traditionalisten ganz und gar nicht,…aber eines gefiel mir seit meiner Jugend :
„Es ist des Jägers Ehrenschild,daß er beschützt und hegt sein Wild,
weidmännisch jagt, wie sich’s gehört,den Schöpfer im Geschöpfe ehrt.“

da steht nix von 8 mal mehr Ehre der Sau

Bunduki

PS:
mich schon mal darüber geärgert

PPS:
Und da Waidgerechtigkeit und Ehre dem Wild meist nur leere Worthülsen bleiben, wenns an die Umsetzung geht;
warum nicht schlicht anfangen, das Übungschießen Spass machen darf,Sport und Jagd verquickt werden, auf dass Hubertus von George D lernen kann …
In England funzt sowas als jagdliches Selbstverständnis …die nennen das sportlich und sich selber gentlemen

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