Jagd und Geschichten…von modernen Frauen…booklist

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Es werden mehr!
Jagende Frauen.
Nein ,nicht die Trachtenhütchenmamsellen mit Hochglanzmagazin in den manikürten Fingerchen und der besonders tragefreundlichen Lightversion des Stutzens.
Nein, auch nicht die „Damenjägerinnen“ getweeded und geloded ,und geerdet wie der zahlende,
erzkonservative Papa.

Es sind wahre Töchter Skadis ,die als neue hoffnungvolle Generation die Jagd für sich entdecken.
Dass dabei jede Altersgruppe vorkommt, ist zusätzlich erfreulich.

Was für Jäger sind das ? Sie tragen Carhartt jacken und Basekaps, gehen mit der Motorsäge souverän um und schießen wie der Teufel.
Wem die Flinte zu schwer wird, winselt nicht nach „etwas“ leichterem, sondern geht in die Muckibude und wenn’s ums Aufbrechen geht,sind sie mit Feuereifer und jagdlicher Professionalität an den Stellen, wo sich so manche Herren gerne zurückhalten.
Einige bauen sich Ihre Waffen selber und strecken 8Stück Schwarzwild so ganz en passant in 2 Tagen ( Waihei Terry!) 🙂

Jagd wird von weiblichen Jägern als Bereicherung ihres Lebens angesehen.
Prestige,Anerkennung,Networking ist diesen Jägern aus ihrem Berufsleben sicher nicht fremd, die Jagd aber sehen sie klassisch als Handwerk und Erlebnis.

Sie sind weibliche Jäger, keine „Jäger/Innen“, keine „Damenjäger“ oder „Lady mit Flinte“

Sie lachen herzlich, wenn sie die Worte von Königin Victoria hören:
„only fast women shoot“ und sie setzen sich gegen die Männer und ihre zickigen Geschlechtgenossinnen durch.
Und, so notwendig, setzen sie sich auch von der Masse der Mitläufer/Innen deutlich ab.

Manchmal muß es sein, denn anscheinend kommen sehr viele Jäger mit Frauen auf der Jagd, immer noch nicht klar.

Dabei hatten wir genügend Zeit, uns an jagende Frauen zu gewöhnen…wenn man sie zur Kenntnis genommen hätte…

Es gab sie zu allen Zeiten…hier einige Bücher über jagende Frauen :

Margarete Trappewar m.E. die herausragende Frau Afrikas.

Dreimal musste sie ihre Farm wieder aufbauen.
Sie kämpfte auf Lettow-Vorbecks Seite,war in Friedenszeiten eine Farmerin die vorrausschauend die Menschen „ihrer“ Farm in eine modernes Leben führen wollte.
Sie war die erste professionelle Großwildjägerin, bewundert auch von trinkfesten Schwadroneuren wie dem ollen Ernest Hemingway.

Ihre Geschichte fand Bewunderung, ihre Farm wurde berühmt und doch starb sie in Armut und eine Jägergesellschaft wie die unsere, schafft es bis heute nicht ,diese größte aller deutschen Jägerinnen zu ehren.

Nur ein Buch wurde ihr gewidmed
Die weiße JägerinVon Rolf Ackermann

Ihre Farm existiert noch und jeder Afrikareisende kennt den Namen:
Momella

Heute als Hatarilodge an den berühmten Film erinnernd

wurde nach den abgeschlossenen Dreharbeiten ,die Farm von Hardy Krüger weitergeführt.
Seine Erinnerungen an
Eine Farm in Afrika
sind auch eine Verbeugung vor Margarete Trappe.

Auch heute gibt es starke jagende Frauen in Afrika,deren jagdliche Kompetenz weltweit gefeiert wird.
Natasha Illum Berg ,einzig weiblich PH in Tansania und auf die gefährliche Jagd auf Büffel spezialisiert.
Als Tochter eines Schriftsteller auch literarisch aktiv:

Ströme aus roter Erde

Eien Liebeserklärung an Afrika : Tea on the blue sofa

Afrika war für Europäer und Amerikaner ,am Anfang des 20.Jh, immer der Kontinent des Abenteuers.
Geschichten von dort waren geheimnisvoll und gruselig.

Einer der ersten die im Film, halbdokumentarisches und Selbstdarstellung perfekt beherrschten, war eine kleine ,quirlige Frau mit einem ansehnlich reichen Mann,dessen Haupttalend darin bestand, seine Gattin mit Gewehr und Kamera auf die Welt los zulassen.
Osa Johnson

Sie schrieb diverse Bücher und drehte unzählige Filme über ihre Jagdabenteuer in Afrika und weiteren wilden Gegenden der Welt.
Nur zwei von vielen Büchern, die Lust auf mehr machen:
Four years in paradise
I married adventure

Auch mit dem Geld ihres Mannes, aber ganz anders schreibend ,jagte Mrs. Borden in Alaska
Ein eigenes Schiff, viele Bedienstete und mächtig viel Zeit, erlaubten ihr dort zu jagen wo nur die härtesten Sourdoughs überlebten.
In den Weiten Alaskas
Mrs John Borden
The Cruise of the Northern Light

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Die Rolle der jagenden Frau wird aktuell beleuchtet von einer amerikanischen Wissenschaftlerin die ihreArbeit dieser Frage gewidmet hat.
Woman hunter von Mary Zeiss Stange

Wie die Wissenschaftlerin das ganze für sich selbst umsetzt, erzählt sie kurzweilig hier:
Hard Grass

Ein ganz besonderes Buch zu Frauen und ihrem Verhältnis zu Schusswaffen in der amerikanischen Gesellschaft, ist das Buch
Her best Shot

Hier wird eine Bogen von der ersten Siedlerinnen, über Showgrößen wie Annie Oakley, bis hin zur Waffennutzung durch die Brooklin gun girls,
undBonny and clydegeschlagen.

Und wer immer noch nicht glaubt, was Frauen können,der reise nach Alaska.
Dort findet sich an der Flugpiste mitten im Ort Talkeetna ein Schild mit der Aufschrift:
„Alaska, das Land wo Männer noch Männer sind und Frauen das Iditarod gewinnen.“
Pilotenand musher

Ein Buch über die fliegenden Frauen hoch über der letzten Wildnis:
The Sky ist the Limit

Viele Bücher sind nur noch antiquarisch zu bekommen,was allerdings den Lesepass nicht mindert und nur beweist, wie lange wir schon im Mustopf des Chauvinismus vor uns hingegart wurden.

happy reading

bunduki

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Nachtrag:

Aus aktuellem Anlaß und auf Nachfrage einiger interessierter „girls of the trade“, hier eine kleine Liste von jagenden Frauen die sich international,historisch und jagdgeschichtlich einen besonderen Namen verdient haben.
Jede von Ihnen stellt die gut schreibenden Schwadroneure, wie Hemmingway und Ruark, mit TATEN in den Schatten.
Jede von Ihnen hätte eine Verfilmung ihres Lebens verdient (wenn nicht vereinzelt geschehen).
Chauvinisten sind sie ein Graus und leider wohl so manchem Werbemagazinschreiberling/Innen komplett unbekannt.

Über jede der Damen ist im Internet zu recherchieren.
Über viele gibt es Bücher(meist auf Englisch), einige haben selbst veröffentlicht und manche haben auch eigene, sogar sehr „eigene“ Webseiten,wie die berühmte Natasha Illum Berg (s.o)

Daisy von Pless
Eleanor Roosevelt
Ella Bird Dumont
Martha Maxwell
Martha Jane Canary
Annie Oakley
Mary Kingsley
Osa Johnson
Margarate Trappe
Mikie Akeley
Mary Hastings Bradley
Isak Dinesen (Tanya/ Karen Blixen)
Plinky Topperwein
Annie Bianco Ellet
Paxton Quigley
Natasha Illum Berg
Fiona Capstick

und für alle die noch mehr wissen wollen,gibts eine Webseite die jede/n chauvinistische/n Hilfredakteur/In in Verzweiflung
treiben würde:
SHOOTING DIVAS

Und wers „nur Jagdlich will“ das ewig lockende Weib:
Women hunters

Und wer auf dem „Coffeetable“ mehr als Sandwich und Scotch präsentieren will:
Womens hunting journal

WER aber gleich los will ins Abenteuer: North to the Future and the last frontier:
Dort wartet : Dr. Julia und kuriert Zipperlein und Abenteuerlust

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PS
dies war der 301. Artikel im Blog, der seit September 2007 existiert.
Wieviel Flintenartikel hat eigentlich Ihre Jagdzeitschrift oder Ihre Waffenwerbeillustrierte in diesem Zeitraum für Sie,den zahlenden Leser geschrieben ?

Wir danken allen Lesern und Nichtlesern für Ihre freiwilligen und unfreiwilligen Anregungen zu Themen rund um Jagd ,Waffen und
dem intimen Leben mit Flinten. 🙂

Yours truly
Alexander von Wenzl
aka Bunduki ,Darkwing D., Bibi und der Rest der Bande

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